Bereits am Donnerstagnachmittag lief bei der Leitstelle der Stadtwerke Bonn (SWB) die Meldung ein, dass sich eine Schiene abgesenkt hatte. Das seien etwa fünf Zentimeter auf eine Länge von mehreren Metern gewesen, sagte Christian Burk, stellvertretender Betriebsleiter bei den SWB. Die Schiene hat an der Stelle einen elastischen Unterbau, sie federte allerdings mehr als gewünscht.

"Das ist erst mal nicht dramatisch", sagt Burk. Die Bahnen fuhren Schrittgeschwindigkeit, es habe keine Gefahr für Fahrgäste bestanden. Meist sei es so, dass im Erdreich etwas eingestürzt ist, zum Beispiel durch Wasser. So ist es dann üblich, dass die Reparaturen bei laufendem Betrieb erfolgen. Es werde seitlich nachgestopft.

Die Gleisinspektoren kamen aber zu dem Ergebnis, dass das Erdreich völlig in Ordnung war und stellten einen Längsriss in der Schiene fest. Ob es sich um einen Materialfehler des nicht mehr ganz jungen Gleises handelt, lässt sich laut Burk nur mutmaßen. Doch für die Bahnen gibt es bei einem solchen Schaden ein Problem: Da gerissene Schienen seitlich etwas kippen könnten, wird laut dem Fachmann der Fahrkopf der Bahn nicht mehr richtig in der Spur gehalten.

Während die Arbeiter vor Ort ein Stück raussägten, wurde eine rund sieben Meter lange Austauschschiene im Betriebshof Beuel schon vorbereitet. Sie wurde angeliefert und eingebaut. Nach Burks Angaben wird es aber noch ein paar Tage dauern, bis alle Arbeiten an der Stelle erledigt sind.

Der Bahnbetrieb wurde am Freitag um 8.50 Uhr eingestellt. Die Züge, die noch in Richtung Dottendorf auf der Hausdorffstraße unterwegs waren, wurden unter Polizeischutz auf der anderen Gleisseite in Richtung Reuterstraße rausgefahren. Für die Fahrgäste gab es zwischen den Stationen "Haus der Jugend" und "Quirinusplatz" einen Ersatzverkehr mit Bussen.