Kommentar Ein teures Erbe

Bonns Boden steckt voller Geschichte. Wo auch immer man einen Spaten in den Boden sticht, die Chancen stehen gut, dass man auf bedeutende Funde aus der Bonner Geschichte stößt. Eigentlich ein schönes, weil spannendes Erbe. Leider auch ein sehr kostspieliges.

Sobald die Stadt Bonn als Bauherr auftritt, muss sie dank des Verursacherprinzips im Zweifelsfall reichlich Geld in die Hand nehmen, um ihr historisches Erbe angemessen archäologisch zu sichten und zu sichern. Das war in der Vergangenheit so und wird auch künftig wieder so sein, wenn das Verursacherprinzip ab dem Sommer per Gesetz unanfechtbar festgeschrieben sein wird.

Für die Landschaftsverbände, die nach dem Urteil aus Münster finanziell einspringen mussten, wird das eine große finanzielle Entlastung bedeuten.

Vor diesem Hintergrund ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum der LVR, in Erwartung einer Gesetzesänderung, sich jetzt schon weigert, seiner derzeitigen Verpflichtung nachzukommen.

Zumal es sich bei diesem Streit nicht um den zerbrochenen Nachttopf eines Landwirts aus der Voreifel handelt, sondern das Bonner Römerlager, das als Teil des niedergermanischen Limes vielleicht einst Weltkulturerbe der Unesco wird. Das sollte dem Land etwas mehr wert sein.

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