Bonn/Rhein-Sieg Azubis der Gold- und Silberschmiede-Innung erhalten Preisgeld

BONN · Ein Karnevalsorden mit eingebautem Motor ist eine wahre Rarität. Wenn er dann auch noch mit einem beeindruckenden Motiv versehen und vom Schmied mit bemerkenswertem handwerklichem Geschick und Treue zum Detail angefertigt wurde, ist dies eine Auszeichnung wert. Viola Luna Heckel, Lehrling im dritten Ausbildungsjahr, hat mit ihrem aus Kupfer, Messing, Silber und Lack angefertigten Karnevalsorden beim Wettbewerb für Auszubildende der Gold- und Silberschmiede-Innung Bonn/Rhein-Sieg bei der Jury einen besonderen Eindruck hinterlassen und einen ersten Preis gewonnen.

 Von Auszubildenden geschaffen: Für diese vier Orden gab es jetzt Preisgelder.

Von Auszubildenden geschaffen: Für diese vier Orden gab es jetzt Preisgelder.

Foto: Barbara Frommann

Die Auszubildende überzeugte mit ihrem Orden, auf dem ein Prinzenwagen mit eingebautem Motor über die Nordbrücke fährt. "Bönnsche Bröcke - dröver jöcke" hat Heckel ihren Orden genannt - getreu dem Bonner Motto der aktuellen Karnevalssession. Bei dem von dem Förderverein für Goldschmiedekunst ausgelobten und von der Sparkasse Köln-Bonn geförderten Wettbewerb waren die jeweils besten Arbeiten aller Ausbildungsjahrgänge der Gold- und Silberschmiede-Innung Bonn/ Rhein-Sieg gesucht worden.

Bei der Kür des ersten Preises der Azubis im ersten Ausbildungsjahr hatte die Jury keine so schwere Entscheidung zu treffen, denn Isabelle Cremer hatte in dieser Kategorie als einzige einen Orden eingereicht. Doch womöglich hätte sie auch unter mehreren Dutzend Konkurrenten gewonnen, denn die Jury war von ihrem Talent mehr als beeindruckt: Cremer hatte einen Orden mit beweglichem Hebel angefertigt, auf dem die Nordbrücke und ein beweglicher, fein modellierter und lackierter, dreidimensionaler Prinzenwagen abgebildet war. "Flück över de Brück" nannte Cremer ihren Orden aus Neusilber, Kupfer, Messing, Silber und Lack.

Sieger unter den Lehrlingen im zweiten Ausbildungsjahr wurde Laura Kneip. Sie hat in ihren Orden Messing, Silber, Kupfer und Filz sowie eine Perle, Kordel und ein Drahtseil integriert und einen dreidimensionalen Jecken erstellt, der sich wie ein Hampelmann bewegen kann. Siegerin unter den Lehrlingen im vierten Ausbildungsjahr wurde Elisa von Randow mit ihrem dreidimensionalen Brückenmännchen. Die Sieger erhalten ein Preisgeld in Höhe von 150 Euro im ersten bis dritten und 200 Euro im vierten Lehrjahr.

Alle neun eingereichten Orden werden bis Donnerstag, 29. November, in der Sparkassen-Geschäftsstelle Hansaeck, Thomas-Mann-Straße 61, zu sehen sein. Sie werden nicht mehr versteigert, sondern - wie in den ersten Jahren des Wettbewerbs - im Januar an Bürger verliehen, die sich um Bonn, Karneval und Brauchtum verdient gemacht haben.

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