"Gutes Signal für die Region" Stadt Bonn berät mit Rhein-Sieg-Kreis über Gewerbeflächen

Bonn/Köln · Die Spitzen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises haben mit Regierungspräsidentin Gisela Walsken die Entwicklung von Gewerbeflächen in der Region besprochen. Firmen, die in Bonn keinen Platz finden, sollen Flächen in der Region angeboten werden.

Die Spitzen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises haben sich mit Regierungspräsidentin Gisela Walsken getroffen, um die weitere Entwicklung von Gewerbegebieten in der Region zu besprechen. Konkrete Ergebnisse des Termins, der am Mittwoch vergangener Woche stattfand, waren nicht in Erfahrung zu bringen. Das Bonner Presseamt erklärte am Montag, beide Seiten wollten nun die jeweils vorliegenden Gewerbeflächengutachten verknüpfen. Ziel sei eine gemeinsame Strategie: Man wolle "als eine Region mit der Bezirksregierung Verabredungen zu künftigen Gewerbeflächenbedarfen der Region treffen".

Hintergrund: Bonn hat eine hohe Nachfrage von Firmen, aber kaum noch Gewerbeflächen. Vor allem mit den linksrheinischen Kommunen im Kreis soll nun über gemeinsame Gewerbegebiete verhandelt werden. "Das ist ein gutes Signal für die Region", kommentierte Stefan Raetz, Sprecher der Bürgermeister im Rhein-Sieg-Kreis, das Treffen in Köln. "Wir sind einer gemeinsamen Gewerbeflächenpolitik, bei der Lasten und Erfolge fair geteilt werden, einen Schritt näher gekommen." Raetz ist Bürgermeister von Rheinbach.

Kritik in Richtung Rheinland-Pfalz

Der Schulterschluss zwischen Bonn und Kreis ist Raetz zufolge auch aus einem anderen Grund wichtig: Man sehe mit Sorge, wie Rheinland-Pfalz Unternehmen "mit Dumpingpreisen" aus der Region in Gewerbegebiete hinter der Landesgrenze lockt. "Das ist Wettbewerbsverzerrung", so Raetz. Die Region werde hinterfragen, ob die Strukturförderpolitik des Nachbarlandes rechtens ist.

Den angrenzenden Kreis Ahrweiler - dort hat sich Haribo angesiedelt - könne man kaum als strukturschwaches Gebiet bezeichnen. Jüngst hatte eine weitere Firmenverlagerung nach Rheinland-Pfalz für Aufsehen gesorgt. So zieht der Schuhhersteller Leguano 2018 nach Buchholz (Kreis Neuwied). Bisher betreibt er Standorte in Sankt Augustin, Königswinter und Hennef.

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