Firmung in St. Maria Magdalena Weihbischof muss an Harry Potter denken

ENDENICH · Was passiert, wenn ein guter Mensch einen bösen liebt? Weihbischof Ansgar Puff hatte bei der Firmung der 50 Jugendlichen in St. Maria Magdalena in Endenich eine Antwort parat, die bei manch Älterem für Entsetzen sorgte.

"Er kriegt auf die Fresse. So wie Jesus, der für uns gestorben ist", predigte er. Bei den Jungen und Mädchen kam diese Botschaft an, nach einem verlegenen Lächeln nickten sie Puff zu. Und als der davon erzählte, dass er mittlerweile immer an Harry Potters Blitz-Narbe denken muss, wenn er anderen das Kreuzzeichen auf die Stirn macht, konnte er sie endgültig begeistern.

Im vergangenen halben Jahr hatten sich die Firmlinge in wöchentlichen Treffen auf den Gottesdienst vorbereitet. Ein ganzes Wochenende waren sie in der Abtei Königswinter und reisten in den französischen Wallfahrtsort Taizé. "Wir haben gelernt, dass egal, wie unterschiedlich und unperfekt wir sind, jeder für sich perfekt ist", sprach ein Jugendlicher stellvertretend für alle im Gottesdienst.

"In dieser ganzen Zeit habe ich neue Leute kennengelernt und viel über mich erfahren", sagte der 16-jährige Florian Langen. Die Firmung sei ihm wichtiger als die Kommunion, weil er sich dadurch erwachsener fühle. "Das ist nicht wie im Religionsunterricht, sondern da werden Sachen besprochen, die interessant sind", sagte er. Zum Beispiel, wie man als Mensch Gott begegnet. Elke Hansen (15) wurde von ihrer drei Jahre älteren Schwester Kerstin begleitet. "Sie ist immer für mich da, deshalb habe ich sie als Patin ausgesucht", sagte die Schülerin.

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