Kunstrasen für den Sportplatz Röttgen Leichtathleten schöpfen Hoffnung

Röttgen · Für Lorenz (13) und Felix (16) könnte es alles was einfacher sein: Die beiden Röttgener trainieren in ihrer Freizeit Laufen und Weitsprung. Allerdings nicht auf dem Aschenplatz im Dorf. Der ist zu schlecht in Schuss. Die Laufbahnen sind zum Beispiel schon ewig nicht mehr markiert und reinste Stolperfallen.

 Auf dem Röttgener Sportplatz: Frank Baumgarten plädiert dafür, nicht nur den Fußballplatz, sondern auch die Laufbahn zu erneuern.

Auf dem Röttgener Sportplatz: Frank Baumgarten plädiert dafür, nicht nur den Fußballplatz, sondern auch die Laufbahn zu erneuern.

Foto: Barbara Frommann

Mit dem längst geplanten Umbau in einen Kunstrasenplatz könnte vieles besser werden. Doch Frank Baumgarten, der Vater der beiden, fürchtet, dass die Leichtathleten dabei auf der Strecke bleiben. Die sind in Röttgen zwar nicht organisiert, der 52-jährige frühere Leistungsschwimmer weiß aber, dass 20 bis 30 Kinder aus Röttgen und Ückesdorf von ihren Eltern regelmäßig zum Training bei der Leichtathleten Gemeinschaft (LG) Meckenheim gefahren werden. Das gilt auch für Lorenz und Felix.

„Laufen war hier nie möglich“, sagt Baumgarten, der sich noch einmal den Platz hinter dem Herzogsfreudenweg anschaut. „Wenn es geregnet hat, ist das hier eine Sumpf- und Wasserlandschaft.“ Vor ein paar Jahren sei nun eine neue Drainage verlegt worden, die erstrecke sich aber nur über eine Breite von etwa drei Laufbahnen. So fürchtet Baumgarten, dass es nach der Sanierung auch nur noch so viele geben wird anstatt der üblichen fünf oder sechs. Vom Städtischen Gebäudemanagement habe er erfahren, dass es in Röttgen ja auch keinen Bedarf für solche Sportarten gebe.

Doch das könne sich ja auch ändern, wenn es wenigstens die Möglichkeit zum Training gäbe, findet der Anwohner. Werde nun bei der Sanierung vor allem auf den Fußball geachtet, könne man für die nächsten 30 Jahre nichts mehr machen. „Man muss sich nicht wundern, dass man bei Olympia vor dem Fernseher sitzt und Deutschland nicht mal eine Bronzemedaille kriegt“, sagt Baumgarten. Ansonsten lobt er das Engagement des Fördervereins Kunstrasen Röttgen, der sich 2014 gegründet hatte. „Wir haben jetzt 75 150 Euro gesammelt“, sagt dessen Präsident Bernd Marberg. Der Verein will dabei helfen, dass Röttgen den Kunstrasen bekommt. „Nicht nur für den Fußball, sondern auch für den Schulsport“, sagt Marberg und erinnert etwa an den Schul-Sponsorenlauf vor einiger Zeit.

Baumgarten würde sich für die Leichtathletik eine Tartanbahn in alter Breite wünschen sowie eine erneuerte Weitsprunganlage mit Tartananlaufstrecke. Er kann sich auch eine Kugelstoßanlage vorstellen. Die letzten beiden Wünsche könnten durchaus in Erfüllung gehen. Denn wie es Andrea Schulte vom Presseamt der Stadt jetzt mitteilt, sei an Kugelstoßen und Sprunggrube schon gedacht. Ansonsten sei die Planung für den Platz noch nicht abgeschlossen. Neben dem Kunstrasen auf dem Fußballplatz soll es dann wohl auch 100-Meter-Laufbahnen und eine Sprunggrube geben. Schulte: „Die Mittel dafür stehen in Höhe von 500.000 Euro zur Verfügung.“

Auch der Förderverein unterstützt eine vernünftige Laufbahn rund um den Platz, also mehr als die 100-Meter-Laufstrecke. Davon würden auch die Schulen profitieren. Laut Marberg soll es nun Gespräche über die jetzige Grobplanung des Architekten geben – zwischen Förderverein, Stadt und am liebsten auch den Schulen. Er hofft, dass im Frühjahr Baubeginn und vier Monate später alles fertig ist. Der stellvertretende Fördervereinsvorsitzende und FDP-Stadtverordnete Joachim Stamp ärgert sich, dass die Verwaltung insgesamt das Projekt nicht schneller umsetzt. Ziel sei der Spatenstich vor Weihnachten gewesen.

Der SV Rot-Weiß Röttgen soll auch die Möglichkeit erhalten, ein Kleinspielfeld herrichten zu lassen. „Erste Vorlagen des Planers zeigen, dass all das räumlich möglich ist“, heißt es bei der Stadt.

Mehr auch unter kunstrasen-roettgen.de

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