Kirmes, Seniorentag & Co. Lengsdorfer Feste stehen auf dem Prüfstand

Lengsdorf · Um auch in Zukunft Besucher anzulocken, will der Lengsdorfer Ortsfestausschuss die Feste und Feiern im Ort attraktiver machen. Das betrifft unter anderem den Seniorentag, der zuletzt immer weniger Menschen interessierte.

Brauchtum bedeutet nicht, dass immer alles beim Alten bleibt. Dessen ist sich Christoph Schada als Vorsitzender des Ortsfestausschusses Lengsdorf sehr bewusst. Insofern stehen die Veranstaltungen im Ort vor Veränderungen.

Das betrifft einerseits den Karnevalszug, der bekanntermaßen im nächstem Jahr nicht mehr an Veilchendienstag, sondern am Karnevalsfreitag, 9. Februar 2018, gehen wird. „Wir haben eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich nur mit der Organisation befasst“, erklärt Schada. „Nach 62 Jahren wollen wir mehr Kapellen und mehr Vereine im Zug haben.“ Und da es sich um den einzigen Karnevalszug im Stadtbezirk handele, werde man nicht nur die Lengsdorfer, sondern alle Hardtberger Vereine nach den Sommerferien anschreiben, um sie ins Boot zu holen.

Aufpassen müsse man auch beim Maiansingen und dem Seniorentag: Diese Festivitäten müssten mehr mit der Zeit gehen, schrieb Schada schon vor einiger Zeit seinen OFA-Mitstreitern. Auch die Kirmes sei keine heilige Kuh, bei der sich nichts verändern dürfe. Ein gutes Beispiel für zeitorientierte Anpassung ist für Schada das Weinfest in Lengsdorf. „Nach schrittweisen Veränderungen in den letzten Jahren konnten wir 2016 ein superschönes Weinfest feiern.“ Ein solches müssen die Lengsdorfer diesmal nicht stemmen, weil die Duisdorfer turnusgemäß dran sind, die Veranstaltung auszurichten.

Appell an Kirmesschausteller

Was die Kirmes angeht, ergeht der Appell an die Schausteller, über das anstehende Pützchens-Markt-Jubiläum nicht die kleinen Kirmesfeste in den Ortsteilen zu vergessen, auch wenn da nicht das große Geld zu verdienen ist. „Das kann nur zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Schausteller funktionieren“, so die Überzeugung des Lengsdorfer Vorsitzenden. „Nur mit einem Biergarten vor dem Vereinshaus geht es nicht.“

Auch der Seniorentag soll verändert werden. 1000 Haushalte, in denen Personen ab 70 Jahren leben, werden jedes Mal angeschrieben – es kommen aber nur rund 200 Gäste. „Viele, die wir einladen, fühlen sich nicht als Senioren.“ Offenbar wollen sie sich nicht von einem Programm berieseln lassen, sondern selbst aktiv sein und zum Beispiel tanzen. Deshalb: „Wir wollen vom Klischee des Altentags weg und hin zu einem Ü 70-Treff.“

Das Maiansingen wird in Lengsdorf weiter nach alter Tradition durchgeführt. Nach zweijähriger Vakanz wird es diesmal wieder eine Maikönigin geben. Ihren Namen wollte Schada noch nicht verraten. Unterstützung leistet der OFA nicht nur ideell, sondern auch materiell: Für den Umbau des Fußballplatzes am Kreuzberghang hat die Dachorganisation der Vereine 1000 Euro gespendet.

Zugleich denkt Schada an den Rückzug vom Amt. „Ob ich noch einmal als OFA-Vorsitzender kandidiere, ist noch nicht in trockenen Tüchern“, sagt er dem GA. Nach 16 Jahren im Amt überlege er, ob er den Posten noch einmal übernehmen wolle.

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