Andreasschule in Rüngsdorf Zweit- und Viertklässler trainieren fairen und respektvollen Umgang

RÜNGSDORF · Rote und hellgrüne Matten bedecken fast komplett den Turnhallenboden der Andreasschule an der Mendelssohnstraße. Die Schüler der Klasse 2b rennen barfuß über die Sportmatten und stellen sich in einer Übungsformation auf.

 Übung: Judotrainer Rainer Wolff wirft Julia auf die Matte und zeigt den Schülern so die richtige Technik.

Übung: Judotrainer Rainer Wolff wirft Julia auf die Matte und zeigt den Schülern so die richtige Technik.

Foto: Ronald Friese

Mitten in der Schülermenge stehen die Judotrainer Rainer Wolff und Dan Ulmeanu vom Beueler Judo Club und geben den kleinen Judoka Anweisungen zur richtigen Haltung.

Zusammen mit einer Schülerin demonstriert der dreifache deutsche Kata-Meister Wolff die Wurftechnik und wirft sie über die Schulter auf die Matte. Als sie lachend wieder aufspringt, wollen auch ihre Klassenkameraden die Übung ausprobieren. Ihre Klassenlehrerin Bärbel Falkhofen schaut ihren Schülern gespannt zu.

Seit drei Wochen üben die Zweit- und Viertklässler nun donnerstags und dienstags im Wechsel die verschiedenen Judotechniken. Dabei stehen ihnen die beiden erfahrenen Trainer im Bereich der Selbstbehauptung und des Konflikttrainings hilfreich zur Seite. "Die Kinder lernen bei diesem Projekt nicht nur ihre eignen Grenzen kennen, sondern auch die der anderen", berichtet Rektorin Dorothea Paschen.

Die japanischen Kampfsportübungen bringen den Kindern auf diese Weise spielerisch einen fairen und respektvollen Umgang miteinander bei. Dazu gehört vor allem die Begrüßung des Gegners vor dem Kampf. Aber nicht nur die Kinder können von diesem Projekt profitieren, auch die Klassen- und Sportlehrer machen mit und lernen ihre Schützlinge von einer ganz anderen Seite kennen. Schüchterne Kinder blühten beispielsweise während den insgesamt sechs Übungsstunden auf und erlangten ein gestärktes Selbstbewusstsein.

Das besondere Angebot fördert als präventive Maßnahme die Fähigkeit zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Das Projekt wurde durch den Bonner Bildungsfonds finanziert und integriert sich als Einheit "Ringen und Raufen" in den vorgeschriebenen Lehrplan. Die Grundschule plant, den Kurs im Sommer ebenfalls für die dritten Klassen anzubieten.

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