Veranstaltung hat ein Schönwetter-Abo Zehntausende Besucher beim Winzerfest in Dernau

DERNAU · Zehntausende haben in Dernau ausgelassen den Wein und seine Repräsentantin, Weinkönigin Corinna, gefeiert. Höhepunkt der Festivitäten war der große Winzerfestzug am Sonntag im strahlenden Sonnenschein mit Hunderten von aktiven Musikern, Winzern, Kindern und Erwachsenen.

Es ist zweifelsfrei das größte Weinfest an der Ahr, das Dernauer Winzerfest. Seit Freitag wird in dem 3000-Seelen-Ort ein viertägiges Fest gefeiert, das Menschen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland anzieht. Höhepunkt ist zweifelsfrei der große Winzerfestzug. Dabei zogen am Sonntag Hunderte von Musikern, Winzern, Kindern und Erwachsene durch den Ort, verbreiteten Fröhlichkeit und gute Laune und sorgten dafür, dass die Gäste, die dicht gedrängt in Fünferreihen am Wegesrand standen, in punkto Weinverköstigung nicht zu kurz kamen.

Wie viele Menschen sich in den überfüllten Zügen und vollen Bussen, auf den Wanderwegen oder mit dem Fahrrad Jahr für Jahr zum Winzerfestzug begeben, hat noch niemand gezählt. Schätzungen gehen aber von rund 30 000 Besuchern aus, auf einen Dernauer kommen also zehn Gäste. Das war auch gestern so.

„Das ist einfach nur herrlich hier“, freute sich Jürgen Meister aus Erkelenz über den Burgunder in seinem Glas und die ebenso strahlende Sonne am Himmel. Das Dernauer Winzerfest hat ohnehin ein Schönwetter-Abo. In diesem Jahr sorgte Hoch „Tom“ für bestes Spätsommerwetter, nur an den Abenden wurde es kühl und die Besucher an den vielen Ständen, in den Höfen und Kneipen, bei Winzern und Vereinen schwenkten bei der Auswahl ihrer Getränke nach und nach von den hellen zu den roten Weinen um. Das bunte Treiben war am Freitag gestartet, tags darauf hatte dann Weinkönigin Corinna Gilles die Herrschaft übernommen, um am Sonntag als strahlender Höhepunkt des Winzerfestzugs mit seinen mehr als 60 Zugnummern ihren vielen Untertanen zuzuwinken. Die Meisters aus Erkelenz erlebten den Zug auf dem Platz an der gesperrten B 267.

Festzug beim Winzerfest in Dernau
50 Bilder

Festzug beim Winzerfest in Dernau

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Als Römer und Inka verkleidet

Seit 2017 dort ein neues Sicherheitskonzept eingeführt und die Straße für jeglichen Verkehr gesperrt wurde, hat sich das Treiben am Festplatz merklich entspannt. Inklusive der Straße, die zur Fußgängerzone wurde, hat sich die Platzkapazität verdoppelt. Dort musste man sich als Besucher allerdings fragen: „Bin ich auf dem Winzerfest, beim Oktoberfest oder beim Karneval?“ So vielfältig waren die Menschen gekleidet, auch außerhalb des Festzuges. Es wurde zu live gespielter kölscher Musik getanzt, gesungen und geschunkelt. Wohin man auch blickte, man sah nur fröhliche Menschen. Natürlich auch im Umzug, dem die vielen Vereine wieder einmal ihren Stempel aufdrückten.

Besonders der Sportverein tat sich da wieder hervor, die Abteilungen stellten etliche Wagen und Fußgruppen. Man sah stolze Römer, kunterbunte Afrikaner und vermeintlich ausgestorbene Inka-Völker. Aber auch Fabel- und Märchenwesen wie Pinocchios, Einhörner und Meerjungfrauen tauchten im Festzug auf. Gekommen waren Rinder, die mit Burgunder eingerieben wurden, Rehe, die aus Weinbergen verjagt wurden und sogar „Recher Kning“. Sie alle wurden auf dem Festplatz von einem begrüßt, der nur allzu gerne immer wieder nach Dernau zurückkehrt: Pastor Lothar Anhalt moderierte dort den Umzug. An seiner Seite Elke Surges, die vor 25 Jahren das Amt der Weinkönigin innehatte. Zum Jubiläum trugen beide ein Krönchen auf dem Kopf. Ihr ganz besonderer Gruß galt vor allem Weinkönigin Corinna, Goldjubilarin Marianne Hansen, die 1968 als 18-Jährige die Regentschaft innehatte und Bacchus Frank Bertram. Der saß in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem riesigen Fass am Ende des fröhlichen Umzugs.

Am Montag öffnen die Weinstände wieder um 17 Uhr, um 21.30 Uhr gibt es zum Abschluss des Festes ein großes Höhenfeuerwerk. Bereits am Mittwoch gehen die Feiern weiter, dann findet ab 11 Uhr am Weinbrunnenplatz der „Dagernova Weinherbst“ statt.

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