Unwetter an Karneval in Bonn und Region Wetterdienst warnt vor entwurzelten Bäumen

Bonn · Der Deutsche Wetterdienst hat auch für den Donnerstagabend vor starken orkanartigen Böen gewarnt. Es wird empfohlen, sich am Abend nicht im Freien aufzuhalten.

Der Start in den Straßenkarneval ist vor allem eins: stürmisch. Ab dem Mittag des Weiberdonnerstages gibt es in Bonn und der Region Sturmböen, die Geschwindigkeiten von mehr als 110 km/h erreichen können und bis in den frühen Morgen am Freitag andauern. Außerdem sind einzelne Gewitter angekündigt.

Der Deutsche Wetterdienst hat daher eine amtliche Warnung vor Windböen herausgegeben, die die Stufe drei von vier erreichen können. Vor allem für den Abend warnen die Meteorologen vor entwurzelten Bäumen, herabfallenden Ästen und herunterstürzenden Dachziegeln. Der Deutsche Wetterdienst empfiehlt deshalb, sich möglichst nicht im Freien oder in der Nähe von Bäumen und Hochspannungsleitungen aufzuhalten sowie Fenster und Türen zu schließen.

Für den Rhein-Sieg-Kreis warnt der DWD seit dem Dienstagabend bis Donnerstagabend 22 Uhr sogar vor Dauerregen. Es werden demnach Niederschlagsmengen zwischen 40 und 60 Liter pro Quadratmeter erwartet, teilweise sogar bis zu 80 Litern.

Der Karnevalszug in Beuel konnte aber stattfinden. Die Stadtverwaltung Bonn hat sich allerdings dazu entschlossen, die "After-School-Party" für Jugendliche auf dem Münsterplatz kurzfristig abzusagen. In Siegburg haben sich trotz Schmuddelwetter mehrere hundert zumeist jugendliche Jecken auf dem Markt eingefunden, um ausgelassen zu feiern.

Die Karnevalszüge an Weiberfastnacht in Roisdorf (14 Uhr) und Kardorf (14.40 Uhr) finden trotz Sturmwarnungen aller Voraussicht nach statt. „Wir warten ab. Aber im Moment sehe ich keinen Bedarf, den Zug abzusagen“, sagte Wolfgang Mertgen vom Roisdorfer Ortsausschuss am Mittwoch: „Notfalls fahren wir den Zug in die Friedrichstraße und lassen die Leute dran vorbeigehen. Dann machen wir eben da Party.“

Auch Herbert Vendel vom Festausschuss Kardorfer Karneval gibt sich gelassen: „Meistens zieht der Sturm ja bei uns in der Köln-Bonner Bucht vorbei bis nach Düsseldorf“, scherzt er. Da die Warnungen vor allem den späten Nachmittag beträfen, hoffe er, dass der Kardorfer Zug bis dahin durch sei.

Auch das Damenkomitee Rot-Weiß Hemmerich startet laut Helene Sutorius wie geplant um 12 Uhr seine Weibersause im Festzelt.

Von der Stadt Bornheim heißt es, das Ordnungsamt sei „in engem Kontakt mit den Zugleitern“, so Pressesprecher Christoph Lüttgen. Die Stadt könne Empfehlungen aussprechen, verantwortlich seien aber die Zugleiter selbst. Gegebenenfalls sei adhoc mit Zugwegänderungen zu rechnen.

Ausfälle wie im letzten Jahr

Nachdem im vergangenen Jahr aufgrund des Sturms Züge ausfallen mussten, zeigt sich das Wetter an Karneval also auch in diesem Jahr nicht von seiner besten Seite. Eine gute Wetternachricht für Weiberfastnacht gibt es dennoch: Es bleibt bei Temperaturen bis zwölf Grad angenehm mild.

Doch damit ist es am Freitag auch schon wieder vorbei. Auf maximal sieben Grad klettert das Thermometer, dazu kann es weiter stürmisch werden. Allerdings soll sich die Sonne öfter als am Tag zuvor zeigen. Auf Regen sollten sich die Narren dennoch ebenfalls einstellen.

Mit kaum Sonne, dafür mit umso mehr Wolken präsentiert sich das Wetter am Wochenende. Zweistellige Temperaturen erreicht das Thermometer nur vereinzelt, dazu kann es immer wieder regnen.

Auf Frühling können die Narren zum Höhepunkt des Straßenkarnevals an Rosenmontag ebenfalls nicht hoffen. Bis zu zwölf Grad wird es zwar zum großen Umzug durch die Bonner Innenstadt warm, leichten Regen sollten die Karnevalisten bei ihren Planungen aber ebenfalls einplanen. Einzig die Sturmböen lassen zum Wochenstart nach. (ga)

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