Bonner Wetterchronik Der wärmste September

Bonn · Der September 2016 war viel zu warm, zu trocken und sehr sonnenscheinreich – das ergibt eine Auswertung von Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und der Bonner Wetterhistorie. Und: Kein anderer September war seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wärmer.

Temperatur: Der gerade abgelaufene September 2016 wies eine Durchschnittstemperatur von 19,2 Grad Celsius auf. Damit belegte der September 2016 den ersten Platz in den Bonner Wetterannalen seit 1895 und ließ den bisherigen Spitzenreiter, den September '06, hinter sich.

Der September 2016 war der Monat mit der höchsten positiven Abweichung aller Monate in diesem Jahr und der September war wärmer als der Juni. Der September bescherte den Bonnern fünf heiße Tage und 15 Sommertage. Am heißesten war es mit 33,5 Grad Celsius am 13., während am 22. einmal im ganzen September die Temperatur unter zehn Grad Celsius auf 8,7 Grad Celsius fiel. Nur an vier Tagen erreichte die Quecksilbersäule nicht die 20 Grad Celsius- Marke.

Sonne: Die vielen Hochs hielten die atlantischen Tiefs von Deutschland fern. Dies hatte zur Folge, dass sich die Sonnenscheindauer im September auf 238 Stunden addierte. Das sind 166 Prozent des Septembersolls in Bonn.

Damit musste sich der bisherige Spitzenreiter, der September 2003, mit 219 Stunden geschlagen geben. Dies ist ein neuer Septemberrekord für Bonn und übertraf damit sogar den August 2016. An zwölf Tagen schien die Sonne mehr als zehn Stunden. Nur an einem Tag versteckte sich die Sonne den ganzen Tag. Zugleich hat der September zum Ausgleich der bisherigen Sonnendefizite 2016 beigetragen.

Niederschlag: Da der Hochdruckeinfluss überwog, gab es auch kaum Regen. Nur an fünf Tagen regnete es 19,1 Liter pro Quadratmeter, das sind nur 28 Prozent des Septembersolls. Damit gehört der September 2016 zu den zwölf trockensten September der letzten 168 Jahre und reihte sich zwischen den Septembern 1878 (19,3 Millimeter) und 1873 (18,6) ein. Zuletzt fiel 1917 (17) weniger Regen als 2016.

Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im September nicht auf. Die größte Bö konnte am 4. September mit 32 Stundenkilometern gemessen werden.

Klaus Kosack war lange Jahre Chefstatistiker bei der Stadt Bonn.

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