Wetterstatistik für Bonn Der Mai war zu warm und zu trocken

Bonn · Zwei Kälteeinbrüche haben die Durchschnittstemperatur im Mai auf knapp 16 Grad gesenkt. Unwetter mit Starkregen gab es zum Monatsende.

Der Wonnemonat Mai war zu warm und etwas zu trocken. Basis für diese Bewertung sind Daten des Meteorologischen Instituts der Universität Bonn und statistische Aufzeichnungen aus der Bonner Wetterhistorie.

Temperaturen: Im Schnitt wurden 15,7 Grad erreicht und damit 1,9 Grad über dem Mittel der vergangenen 121 Jahre. Damit belegt der Mai zusammen mit den Maimonaten 1971 und 1993 Platz 14. ein. Der wärmste Mai war in Bonn der im Jahre 2008 mit 17,1 Grad, der kühlste 1941 mit 9,7 Grad. Man kann schon fast sagen, Maifröste gehören der Vergangenheit an, denn den letzten Mai-Frost an Eisheiligen gab es am 11. Mai 1960.

Der Mai hatte zwei Kaltlufteinbrüche, was unter anderem dazu führte, dass die Höchsttemperaturen an Pfingsten niedriger waren als an Weihnachten. Trotzdem konnte sich der Monat sehen lassen: Er brachte 22 warme Tage und sechs Sommertage, doppelt so viel wie 2015. Die höchste Temperatur wurde mit 27,2 Grad am 7. gemessen, die niedrigste nur zwei Tage früher mit 3,2 Grad.

Niederschläge: Da der Mai etwas zu trocken war, belegt er nur Platz 62 in der 169-jährigen Regen-Historie. Insgesamt fielen 63 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Verglichen mit dem langjährigen Mittel waren das vier Liter weniger als normal. Insgesamt regnete es im vergangenen Monat an 13 Tagen. Am 30. Mai hatte Bonn den einzigen Starkregentag des Monats, mit 28 Litern wurde ein neuer Tagesrekord in diesem Jahr erreicht. Die beiden Gewittertage am Monatsende sorgten für 60 Prozent der Monatsniederschläge. Zudem ließen die Unwetter in den letzten Maitagen den Pegel des Rheins auf 6,10 Meter steigen. Das war der höchste Stand im Mai seit 1983. Erst fünf Mal wurde seit 1901 ein Pegelstand von mehr als sechs Metern in einem Mai gemessen.

Sonne: Wegen der Niederschlagsverteilung im Laufe des Monats hatte die Sonne relative gute Chancen. Insgesamt schien sie 196 Stunden und damit zehn Stunden mehr als im langjährigen Mittel. An sechs Tagen schien sie länger als zwölf Stunden, nur an zwei Tagen war sie von Wolken komplett verdeckt.

Mai 2015: Er war um ein Grad kühler, hatte drei Sommer- und acht warme Tage weniger als in diesem Jahr. Nur die Höchsttemperatur war mit 28,2 Grad höher. Es fielen 42 Liter weniger Regen, und die Sonne schien drei Stunden länger als 2016.

Klaus Kosack ist ehemaliger Chefstatistiker der Stadt Bonn.

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