Orkan-Böen über NRW Bonn und die Region kommen glimpflich davon

Bonn · Sturmtief "Thomas" zog am Donnerstagabend über Nordrhein-Westfalen und entwurzelte zahlreiche Bäume. In Bonn und der Region musste die Feuerwehr zu mehr als 100 Einsätzen ausrücken.

 Die After-School-Party ist abgesagt, die Jugendlichen auf dem Münsterplatz werden wieder weggeschickt.

Die After-School-Party ist abgesagt, die Jugendlichen auf dem Münsterplatz werden wieder weggeschickt.

Foto: Lisa Inhoffen

Herausgerissene Bäume, herumfliegende Äste und umgestürzte Bauzäune: Bonn und die Region sind während des Sturms am Donnerstagabend und am frühen Freitagmorgen vergleichsweise glimpflich davongekommen. Das Sturmtief "Thomas" zog am Donnerstag mit heftigen Böen über Nordrhein-Westfalen. Die Rettungsleitstelle im Rhein-Sieg-Kreis meldete bis in die frühen Morgenstunden mehr als 100 Einsätze.

Die Feuerwehr sei vor allem aufgrund von umgestürzten Bäumen und auf der Straße liegenden Ästen gerufen worden. "Insgesamt waren es aber eher kleinere Einsätze mit kaum nennenswerten Schäden", so ein Mitarbeiter der Leitstelle. Auch wenn der Sturm vorüber ist, gehen die Einsätze aber noch weiter. "Viele Menschen stehen jetzt erst nach und nach auf, wir erwarten weitere Meldungen", so der Mitarbeiter gegen 6.30 Uhr. In Bonn gab es lediglich sechs Einsätze aufgrund von Sturmschäden. Wie die Feuerwehrleitstelle mitteilte, handelte es sich auch hier um kleinere Einsätze aufgrund von herumliegenden Ästen und umgestürzten Bauzäunen. "Keine größeren oder nennenswerten Einsätze", so die Meldung am Morgen.

Schwerverletzter in Köln

Der Deutsche Wetterdienst hatte an Weiberfastnacht eine Unwetterwarnung vor kräftigen Sturm- und Orkanböen für Bonn und den Rhein-Sieg herausgegeben. Sicherheitshalber wurde daraufhin die After-School-Party im Zelt auf dem Münsterplatz kurzfristig abgesagt. "So leid mir die Absage tut: Die Sicherheit der jugendlichen Besucherinnen und Besucher in dem Zelt können wir vor diesem Hintergrund nicht gewährleisten," so Jugendamtsleiter Udo Stein am Donnerstag.

Probleme bereitete Sturmtief "Thomas" vor allem im Bahnverkehr in NRW. Aufgrund von entwurzelten Bäumen und beschädigten Oberleitungen kam es auf vielen Strecken immer wieder zu Streckensperrungen und Ausfällen. In Köln gab es bis zum Donnerstagabend mehr als 150 Einsätze der Feuerwehr. Hier wurde ein Autofahrer schwer verletzt, als ein umgeknickter Baum am Rheinufertunnel am Musical-Dome auf mehrere Autos stürzte. Einzelne Weiberfastnachtspartys wurden abgesagt oder teilweise aus dem Freien ins Innere verlegt. Auch in Düsseldorf hatte das Sturmtief massive Auswirkungen auf den Karneval: Hier wurde das Bühnenprogramm am Rathaus am Nachmittag abgebrochen.

Aussichten für die Karnevalstage

Für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis wurden die Unwetterwarnungen in der Nacht zu Freitag aufgehoben. Am Freitag ist zwar noch mit stärkerem Wind, jedoch nicht mit Sturm oder gar orkanartigen Böen zu rechnen. Und auch am Wochenende steht den zahlreichen Karnevalszügen im Rheinland nichts entgegen. Samstag und Sonntag soll es bewölkt aber mehrheitlich trocken bleiben bei Temperaturen um die zehn bis zwölf Grad. Am Rosenmontag wird es dann zwar mit rund 14 Grad etwas wärmer, jedoch steigt die Regenwahrscheinlichkeit deutlich an. Ein Schirm sollte also beim Kostüm nicht vergessen werden.

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