Trotz Sturmwarnung Bonner Rosenmontagszug findet ohne Pferde statt

Bonn · Der Rosenmontagszug in Bonn findet trotz Sturmtief statt, jedoch mit erheblichen Einschränkungen. Das hat Zugleiter Axel Wolf auf GA-Anfrage bestätigt. Auch in Köln findet der Zug statt.

Der Bonner Rosenmontagszug wird pünktlich um 12 Uhr starten. Davon geht jedenfalls Zugleiter Axel Wolf aus. Am späten Sonntagnachmittag haben sich noch einmal alle Verantwortlichen des Festausschusses Bonner Karneval getroffen, um sich von dem Bonner Meteorologen Karsten Brandt die aktuelle Wetterprognose für Montag erklären zu lassen. Und die klingt eher mäßig, aber nicht hoffnungslos: Immer wieder sind Regenschauer möglich und es soll ein stürmischer Wind blasen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet stürmische Böen bei Gewittern und einzelne schwere Sturmböen von bis zu 90 Stundenkilometern. Im Verlauf des Nachmittags soll der Wind dann nachlassen.

„Nach der Beratung stand für uns fest, dass wir aus Sicherheitsgründen leider sowohl auf Reitpferde als auch auf Bagagepferde verzichten müssen“, sagte Axel Wolf, Zugleiter des Festausschusses Bonner Karneval, dem General-Anzeiger. Diese Entscheidung musste bereits am Sonntag fallen, damit zum Beispiel die Bonner Stadtsoldaten ihre von Pferden gezogenen Wagen gegen Autos noch austauschen können.

„Sollten für den Rosenmontagszug weitere Einschränkungen erforderlich werden, werden wir das am Montagvormittag rechtzeitig bekanntgeben“, erklärte Wolf. Da es in Bonn am Zugwegrand keine Tribünen mit Dächern gibt, muss der Festausschuss für diese Bauten keine weiteren Auflagen erteilen.

Im Jahr 2016 war die Lage in der Bundesstadt und die Konsequenz daraus ähnlich: Der Zug ging damals durch Bonn, aber ohne Pferde. Damals schien dann an Rosenmontag die Sonne, es blieb trocken, aber es stürmte kräftig.

Der Bonner Rosenmontagszug startet um 12 Uhr auf der Rabinstraße und zieht dann von Thomas-Mann-Straße über Münsterplatz und Markt durch Innenstadt und Altstadt. Der Zug wird ab 12.15 Uhr live auf kamelle.de übertragen.

Züge in Köln, Düsseldorf und Mainz

Starker Wind hat den Jecken schon häufiger einen Strich durch die Rechnung gemacht. So wurde etwa im Februar 2016 der Rosenmontagszug wegen einer Sturmwarnung in Düsseldorf und Mainz abgesagt, während in Köln der Zoch stattfand.

Der Kölner Rosenmontagszug findet trotz des drohenden Sturmtiefs statt – allerdings mit erheblichen Einschränkungen. Das teilten das Festkomitee und die Stadt am Sonntagmittag mit. Auf tragbare Großfiguren, Fahnen, Schilder, Pferde und Kutschen müsse aus Sicherheitsgründen verzichtet werden.

In Düsseldorf soll die Entscheidung, erst sehr kurzfristig fallen. Am Sonntag werde man sich ab 17.00 Uhr in einer Koordinierungsgruppe mit Vertretern von Stadt, Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften beraten, sagte der Sprecher des Comitee Düsseldorfer Carneval am Samstag. Die Entscheidung werde entweder noch am Sonntag fallen oder am Montagmorgen. In Düsseldorf kann der Zug bis Windstärke 7 stattfinden - ab Stärke 8 müsste er abgesagt werden.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnete am Samstag mit Windstärke 8 bis 9 für Montag - und dass der Sturm „in der Fläche relativ breit“ auf Nordrhein-Westfalen treffen wird. Es sei recht wahrscheinlich, dass Sturmtief „Bennet“ auch die rheinischen Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf sowie Teile des Ruhrgebiets nicht verschonen werde.

Die Veranstalter der Mainzer Straßenfastnacht zeigten sich am Samstag zuversichtlich, dass der Rosenmontagszug planmäßig stattfinden kann. „Wir gehen davon aus, dass der Zug am Montag um 11.11 Uhr startet“, sagte ein Sprecher des Mainzer Carneval-Vereins (MCV). Wie bei Großveranstaltungen üblich, würden ohnehin Banner, Bühnen und Zelte für Wind und Wetter gesichert, sagte der Sprecher. Theoretisch wäre nach seinen Worten auch eine kurzfristige Absage noch möglich. „Das halte ich aber für unrealistisch“, sagte der Sprecher. (mit Material von dpa)

Aktuelle Informationen zum Wetter gibt es auf www.ga.de/wetter. Aktuelle Unwetterwarnungen unter www.ga.de/wetterwarnungen.

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