Auktion zugunsten des "Weihnachtslichts" Theater Bonn versteigert Neptun & Co.

Skulpturen und Kulissen aus abgespielten Produktionen kommen am 5. Dezember in Beuel unter den Hammer.

 Schlange mit Schwert: Relief mit keltischem Ornament (Styropor, 153 x 140 x 9 cm, Oberflächenbeschichtung: Holzleim und Quarzsand). Das Exponat stammt aus dem Bühnenbild für "Tannhäuser", der romantischen Oper von Richard Wagner. Mindestgebot: 50,- €

Schlange mit Schwert: Relief mit keltischem Ornament (Styropor, 153 x 140 x 9 cm, Oberflächenbeschichtung: Holzleim und Quarzsand). Das Exponat stammt aus dem Bühnenbild für "Tannhäuser", der romantischen Oper von Richard Wagner. Mindestgebot: 50,- €

Foto: Benjamin Westhoff

Zum ersten, zum zweiten, zum dritten... Und dann kracht der Hammer nieder. So wird es am Dienstag, 5. Dezember, in den Theaterwerkstätten in Beuel klingen, wenn ab 18 Uhr eine außergewöhnliche Versteigerung in der Montagehalle der Werkstätten des Theaters Bonn auf dem Gelände der ehemaligen Jutespinnerei an der Siegburger Straße beginnt.

Auktion: Theater Bonn versteigert Neptun & Co.
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Dann bitten Auktionator und GA-Redakteur Holger Willcke sowie Schauspieler Bernd Braun die Besucher um ihre Aufmerksamkeit und ihre Gebote: Denn sie werden neun kleinere und größere Dekorationsstücke aus der Plastikerwerkstatt des Theaters Bonn versteigern. Den Erlös spendet das Theater an die Aktion Weihnachtslicht. "Es handelt sich um Exponate aus abgespielten Produktionen des Theaters", erklärt Bettina Göbel.

Auktion für den guten Zweck

"Sie sind einfach zu schade und zu schön zum Verschrotten, aber leider haben wir nicht genug Platz, um alle aufzubewahren. Aber mit der Auktion bewirken sie noch eine Menge für den guten Zweck“, erklärt die Leiterin der Abteilung Bühnenplastik.

Eva Bühler, Marketingchefin beim General-Anzeiger, war auf Einladung von Bettina Göbel und Dr. Anna Linoli, Marketingdirektorin des Theaters, zu Gast in den Theaterwerkstätten und dort entwickelten die drei die Idee, ausgediente Plastiken zugunsten des Weihnachtslichts zu versteigern.

"Die Aktion Weihnachtslicht ist eine tolle Idee; da haben wir überlegt, dass das Theater sich auch für die bedürftigen Senioren in Bonn und der Region engagieren soll", erklärt Linoli.

Großer ideeller Wert der Exponate

Die Exponate hätten einen großen ideellen Wert und könnten beispielsweise in großen Büros oder in hohen Empfangshallen sowie in Gärten unter schützenden Dächern ihren Platz finden.

"Für uns ist die Veranstaltung außerdem eine wunderbare Gelegenheit, um die Öffentlichkeit auf unsere Arbeit in den Theaterwerkstätten aufmerksam zu machen und zu zeigen, was hier alles hinter den Kulissen geleistet wird", sagt Göbel.

Werke aus unterschiedlichen Produktionen

Die neun Werke stammen aus unterschiedlichen Produktionen des Theaters. Darunter ist die Figur der Uta von Naumburg, die zuletzt als Dekorationselement auf der Bühne in der Spielzeit 2013/14 in "Die Nibelungen", Trauerspiel von Friedrich Hebbel, zu sehen war. "Sie ist ein bedeutendes Bildwerk der deutschen Gotik. Eine der zwölf Naumburger Stifterfiguren", erklärt Göbel.

Die massigste Skulptur ist der Neptun. "Es handelt sich um eine Styropornachbildung einer Steinskulptur in einem Garten in Italien". Das Werk ist knapp 1,50 Meter hoch, 144 Zentimeter breit und 107 Zentimeter tief.

Angefertigt wurde das Exponat für Antonin Dyoraks Märchenoper "Rusalka", die Andersens Märchen von der kleinen Meerjungfrau nacherzählt. "Am 3. April 2011 hatte die Oper in Bonn Premiere und verzauberte als Familienevent Groß und Klein", sagt Göbel.

Zu Versteigerung steht auch ein Relief mit keltischem Ornament "Schlange mit Schwert". Es stammt aus dem Bühnenbild für "Tannhäuser", der romantischen Oper von Richard Wagner. Dort fand das Exponat Verwendung als Teil des Bodens einer Naturbühne im Wald, die der Bühnenbildner Andrzej Majewski entworfen hatte.

Filigran gefertigte Exponate

Dazu kommen weitere filigran gefertigte Exponate, wie ein Christliches Relief mit dem Charakter einer Holzschnitzerei. "Die Kolleginnen aus dem Malersaal haben die Imitationen eigens für die Versteigerung malerisch neu gestaltet, damit sie auch von Nahem betrachtet gut aussehen", sagt Bettina Göbel.

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