Petra K. braucht neue Wohnung

Petra K. muss umziehen und weiß nicht, wie sie die Kaution für die neue Wohnung aufbringen soll. "Mein jetziger Vermieter hat Eigenbedarf angemeldet.

Aber güns­ti­ge Woh­nun­gen sind in Bonn kaum zu be­kom­men", sagt die 68-Jäh­ri­ge. Als sie das Geld des Weih­nachts­lich­tes in den Hän­den hält, fällt der Rent­ne­rin aus Bad Go­des­berg ein Stein vom Her­zen.

Jetzt kann sie die neue Woh­nung an­mie­ten. "Das ist gut für die See­le", sagt sie. Nach der Di­ag­no­se Krebs ist das dop­pelt wich­tig, denn noch ist er ver­kap­selt und bricht nicht aus. Ihr Le­ben lang be­glei­te­ten sie Schick­sals­schlä­ge.

Ih­re kar­ge Ren­te ist das Er­geb­nis ei­nes ty­pi­schen Frau­en-Schick­sals der 50er Jah­re. Mit 18 Jah­ren hei­ra­te­te sie und ihr Mann ver­bot ihr zu ar­bei­ten, was da­mals üb­lich war. Als die Ehe in die Brü­che ging, ver­such­te sie sich in Aus­hilfs­jobs. Und fand auch wie­der ei­nen Part­ner.

Doch als sie schwan­ger wur­de, ver­ließ sie der Kinds­va­ter, und sie zog den Sohn al­lei­ne groß. "Ich ha­be ver­zwei­felt ver­sucht, ei­nen Job zu be­kom­men", er­in­nert sie sich. Sie ging put­zen. Mob­bing, Job­ver­lust und die Wech­sel­jah­re sei­en ihr zu viel ge­wor­den.

Und ein Burn-out ver­nicht­ete den Le­bens­mut. So blieb auch die Ren­te klein. Mit­hil­fe der Un­ter­stüt­zung durch die Spen­der des Weih­nachts­lich­tes hofft sie, sich so­gar ei­nen klei­nen Um­zugs­wa­gen mie­ten zu kön­nen. Viel ha­be sie ja nicht: „Das ist ein Hoff­nungs­schim­mer für mich.“ (rom)

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