Herbsterkältung Erkältung oder Grippe?

Sie kommt immer ungelegen und ist mitunter hartnäckig: die Erkältung. Jetzt im Herbst, wenn die Temperaturen kühler und die Sonnenstunden weniger werden, steigt das Risiko für eine Virus-Infektion der Atemwege mit Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder sogar für eine Grippe.

 Eine richtige Grippe bringt oft auch hohes Fieber mit sich. FOTO: THINKSTOCK

Eine richtige Grippe bringt oft auch hohes Fieber mit sich. FOTO: THINKSTOCK

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Die Erkältung beginnt mit der Infektion, also dem Eindringen der Viren in die Zellen. Davon merkt man noch nichts. Am nächsten Tag kratzt es dann im Hals, das Schlucken tut weh. Ab dem dritten Tag kommen Kopfschmerzen hinzu, manchmal auch Gliederschmerzen und Fieber, man fühlt sich müde und abgeschlagen. Danach setzt der Schnupfen ein und, wenn sich die Viren in die tieferen Atemwege ausbreiten, auch Husten. Nach acht Tagen klingen die Symptome ab, die Erreger werden vom Immunsystem vertrieben. Nach zwei Wochen sollten die Beschwerden in der Regel komplett verschwunden sein.

Sport stärkt das Immunsystem

Eine echte Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst. Typischerweise treten die Krankheitszeichen ganz plötzlich auf: Fieber, starke Muskel- und/oder Kopfschmerzen. Häufig kommt etwas später ein trockener Reizhusten hinzu. Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind deutlich ausgeprägter als bei einer normalen Erkältung. Ein Hinweis auf eine echte Grippe ist hohes Fieber (mindestens 38,5°C, oft über 40°C). Manchmal leiden die Grippekranken auch noch unter Übelkeit und Durchfall. Man muss mit einer Krankheitsdauer von 14 Tagen rechnen, fühlt sich aber oft auch danach noch länger geschwächt.

Die Ansteckung mit den Erkältungs- oder Grippeviren erfolgt über eine Tröpfcheninfektion, wenn ausgehustete Erreger eingeatmet werden oder über die Hände auf die Schleimhäute von Mund, Auge und Nase geraten. Besonders bei Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen, etwa im Bus, haben die Viren also ein leichtes Spiel. Auch Unterkühlung, insbesondere kalte und nasse Füße, begünstigen eine Infektion.

Ein intaktes Immunsystem ist allerdings durchaus in der Lage, Erreger abzuwehren. Ist es geschwächt, etwa durch Stress, Schlafmangel oder Krankheiten, kann es den Viren weniger gut Paroli bieten. Das Immunsystem wird abgehärtet durch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, Wechselduschen und Saunagänge.

Gründlich die Hände waschen

Insbesondere ältere Menschen und chronisch Kranke sollten sich jährlich gegen Grippe impfen lassen. Der Impfstoff wird jedes Jahr an die drei Virustypen angepasst, die voraussichtlich am häufigsten im Umlauf sein werden. Denn Influenzaviren können sich ständig verändern. Gegen Erkältungserreger gibt es keine Impfung. Doch regelmäßiges und gründliches Händewaschen verringert die Gefahr einer Ansteckung. Wichtig ist auch, mit den Händen nicht ins Gesicht zu fassen, da sonst Erreger zu den Schleimhäuten von Mund, Nase oder Augen gelangen und in den Körper eindringen. Wer selbst erkrankt ist, sollte strikt auf Hygiene achten, Abstand halten und in die Armbeuge husten – so schützt man seine Lieben vor Ansteckung. ⋌ldb

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