Ausbildung und Beruf Tipps für Last-Minute-Bewerber

Wer noch keine Lehrstelle gefunden hat, sollte dranbleiben. Im Juli waren rund 179 000 Ausbildungsstellen in Deutschland unbesetzt, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilt.

 Warum nicht Elektriker werden? Es gibt knapp 330 Ausbildungsberufe und in vielen noch offene Stellen. FOTO: THINKSTOCK/HIGHWAYSTARZ-PHOTOGRAPHY

Warum nicht Elektriker werden? Es gibt knapp 330 Ausbildungsberufe und in vielen noch offene Stellen. FOTO: THINKSTOCK/HIGHWAYSTARZ-PHOTOGRAPHY

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Zu spät ist es für Last-Minute-Bewerber noch nicht: „Es ist sogar möglich, auch noch im November oder Dezember eine Ausbildung zu beginnen“, sagt BA-Sprecher Paul Ebsen. Vier Tipps für Bewerber:

Nachfragen: Wer eine Lehrstelle sucht, sollte auf die Arbeitsagenturen, Handels- und Handwerkskammern zugehen, rät Ebsen. Im August und im September veranstalten diese in vielen Städten auch Ausbildungsbörsen. Dort sind Firmen vertreten, die noch Bewerber suchen. Es lohne auch, sich in sozialen Netzwerken, bei Bekannten oder persönlich bei Betrieben zu erkundigen.

Hinterfragen: „Es ist ganz wichtig, dass man nicht auf seinem Wunschberuf beharrt“, so Ebsen. Vielleicht kommt ein anderer Beruf infrage? Es gibt knapp 330 Ausbildungsberufe, die zum Teil ähnliche Fähigkeiten und Talente fordern. Beispielsweise könnte sich eine Kauffrau im Einzelhandel auch als Industriekauffrau bewerben – oder ein Kfz-Mechatroniker als Fluggerätmechaniker.

Suche ausweiten: „Vielleicht klappt die Bewerbung in einer anderen Stadt“, sagt Ebsen. Dafür können Jugendliche finanzielle Unterstützung erhalten. Dazu beantragen sie eine Ausbildungsbeihilfe. Sie wird gewährt, wenn tägliches Pendeln zwischen der Ausbildungsstätte und Wohnung der Eltern unzumutbar ist.

Letzte Chance: Wer keinen Ausbildungsplatz findet, kann über eine sogenannte Einstiegsqualifizierung (EQ) den Weg in eine Lehre suchen. Das ist ein betriebliches Langzeitpraktikum von 6 bis 12 Monaten, das später auf die Ausbildung angerechnet werden kann. „Die werden ausschließlich über die Arbeitsagentur mit dem Betrieb vereinbart“, informiert Ebsen. Liegt es zum Beispiel am Zeugnis, dass der Bewerber keine Lehrstelle findet, kann sich sein Berater für ihn bei einem Unternehmen einsetzen. Die BA übernimmt dann einen Teil der Ausbildungsvergütung. Danach entscheidet der Arbeitgeber: Hat sich der Bewerber bewährt, darf er bleiben.⋌tmn

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