Anzeige Zum Himmelsspektakel mit der Drachenfelsbahn

Die Drachenfelsbahn feiert 2018 ihr Jubiläum zum 135-jährigen Bestehen. Und am Himmel spielt sich, wie bestellt, ein Spektakel ab – ja, es ist das astronomische Großereignis des Jahres. Am 27. Juli kommt es zur längsten totalen Mondfinsternis des Jahrhunderts.

Seit 135 Jahren fährt die Drachenfelsbahn auf den Drachenfels – am 27. Juli zur totalen Mondfinsternis auch nachts. FOTO: BERND ROMMELRAT/BERGBAHNEN IM SIEBENGEBIRGE AG

Seit 135 Jahren fährt die Drachenfelsbahn auf den Drachenfels – am 27. Juli zur totalen Mondfinsternis auch nachts. FOTO: BERND ROMMELRAT/BERGBAHNEN IM SIEBENGEBIRGE AG

Foto: Bernd Rommelrat

Der Mond leuchtet in einem tiefen Rot, wenn er sich zwischen 21.30 und 23.14 Uhr vollständig im Kernschatten der Erde aufhält. Der Mars „geistert“ zeitgleich in relativer Erdnähe herum und erstrahlt orange-rot am Himmel. Ein Sommernachtstraum!

Eine der abgefahrensten Punkte, um das Spektakel zu beobachten, ist der Drachenfels. Das geht mit bloßem Auge. Aber: Auf dem Plateau wird der Verein Sternwarte Siebengebirge Teleskope aufstellen und Besuchern den Durchblick ermöglichen. Die Drachenfelsbahn legt eine Sonderfahrt ein: Die Bergfahrt findet um 21 Uhr statt, die Talfahrt um 0.30 Uhr. Kostenlos! Denn die Tourismus Siebengebirge GmbH und die Tourismusförderung der Stadt Bad Honnef übernehmen die Ticketkosten.

Das wird Romantik pur! Und vielleicht stellt sich an diesem Abend mancher Mondgucker vor, wie aufregend für die Königswinterer die Einweihung der Drachenfelsbahn vor 135 Jahren war. Am 7. Juli 1883 wurde die Strecke durch den Kölner RP Otto von Bernuth abgenommen, am Freitag, den 13. Juli, dampfte der erste Personenzug, besetzt mit den Ehefrauen prominenter Persönlichkeiten, den Berg hinauf. Am 15. Juli wurde die Eröffnungsfahrt mit einigen höheren technischen Eisenbahn- und Baubeamten sowie den Ratsherren von Königswinter sowie dem gesamten Betriebs- und Arbeitspersonal durchgeführt. Am 17. Juli 1883 war dann der Tag der Eröffnung der Drachenfelsbahn für das Publikum.

Fast drei Millionen Kilometer legte seither die Drachenfelsbahn zurück. In den ersten 25 Jahren waren bereits über 2,5 Millionen Personen auf den Drachenfels befördert worden. Darunter prominente Fahrgäste wie Karl May oder der kaiserlich-chinesische außerordentliche Botschafter Vizekönig Li Hung Tschang, für den ein rotes Plüschsofa im Sonderwagen aufgestellt wurde. Und in der heutigen Zeit nahm auch schon Udo Lindenberg den Sonderzug zum Drachenfelsplateau.

Viel verändert hat sich in den 135 Jahren allein technisch – die Bahn wurde von Dampf auf Elektrizität umgestellt. Tal- und Bergstation wurden modernisiert, ebenso die Mittelstation, von der aus Schloss Drachenburg erreicht werden kann, das fast zeitgleich errichtet wurde. Beides in Rekordzeiten. Erst am 1. November 1882 erfolgte der erste Spatenstich für die Bahn. 23 000 Kubikmeter Erde und Gestein mussten bewegt werden, um die 1520 Meter lange Strecke mit 220 Metern Höhenunterschied anzulegen. Anfangs gab es übrigens sieben Fahrten täglich. Heute fährt die Bahn, die 4711-Fabrikant Ferdinand Mülhens 1913 von der Deutschen Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft Berlin abkaufte und mit der Petersbergbahn zum Unternehmen „Bergbahnen im Siebengebirge AG“ vereinte, im Viertelstundentakt – und bei besonderen Gelegenheiten auch schon mal nachts. ⋌oro

Das Wetter muss mitspielen beim Mondgucken. Der Verein Sternwarte Siebengebirge teilt auf seiner Internetseite am 27. Juli mit, ob gemeinsam die Mondfinsternis beobachtet wird und die Bahn fährt: www.Sternwarte-Siebengebirge.de

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