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Vor 85 Jahren begann eine Ära in Königswinter: Nach zweijähriger Pacht kauften Bernhard und Elisabeth Juchmann die Nibelungenhalle. Anja Blumenthal wird die Familientradition nun fortsetzen.

Als begeisterte Wagnerianer wollten sie diesen Kulturschatz erhalten. Und fügten ihm neue Attraktionen hinzu: Im Jahr ihres Kaufes gaben sie den riesigen Drachen Fafnir in Auftrag, Ende der 1950er Jahre kam der Reptilienzoo hinzu. „Der ist heute unser Hauptanziehungspunkt“, sagt Marlies Blumenthal, die das Familienunternehmen in zweiter Generation führt. Die Idee ihres Vaters lag darin, verschiedene „Verwandte“ des Fabelwesens Drachen unter einem Dach zu vereinen. Deshalb sind hier Krokodile, Alligatoren, Schlangen und Schildkröten zu finden.

Und natürlich Leguane, „die ja im Aussehen den Drachen am ähnlichsten sind.“

Unermüdlicher Einsatz

Arbeit hält fit, dafür ist Marlies Blumenthal das beste Beispiel. 12 Stunden pro Tag ist sie immer im Einsatz: „Im Sommer öffnen wir um 10 Uhr. Bis dahin gehe ich mit Bürste, Eimer und Schlauch durch das Reptilienhaus, säubere alles, schaue nach den Tieren, gebe ihnen frisches Wasser und versorge die Salatfresser.“ Die Fleischfresser, also die Schlangen, Krokodile und Artgenossen, werden grundsätzlich abends nach Geschäftsschluss gefüttert: „Die Tiere brauchen dazu ihre Ruhe. Und die gönnen wir ihnen.“

Tochter Anja, die das Unternehmen in den kommenden Jahren übernehmen wird, hat sich intensiv in die Tierpflege eingearbeitet, Seminare besucht und in einer Prüfung die „Tierhaltergenehmigung“ erworben. Auch sie ist ins Unternehmen hineingewachsen, hat zwischenzeitlich aber andere Wege gesucht. Doch der Stolz auf das außergewöhnliche Familienerbe hat sich auch auf sie übertragen. „Das Kuppelbau, der große Drache, der Zoo – all das muss einfach erhalten bleiben!“

Besucher mit vielfältigen Interessen

Sie wird ebenso wie ihre Mutter als „Allrounderin“ agieren – von Kasse, Werbung und Buchhaltung über die Tierpflege bis hin zu Führungen. „Bei der Kunstgeschichte muss ich mich noch stärker einarbeiten“, gesteht sie. Glücklicherweise gibt es dazu ausreichend Literatur und natürlich das umfangreiche Wissen von Marlies Blumenthal. Denn neben den Tierfans besuchen auch Wagnerianer und Architekten die Nibelungenhalle. Die Musikliebhaber stehen oft still im Kuppelbau, in dem die CD „Der Ring ohne Worte“ unter der Leitung von Lorin Maazel läuft. „Manchmal fragen Besucher mich ergriffen, ob ich die Musik etwas lauter stellen kann!“ Architekten und Architekturliebhabern zählen, so berichtet Marlies Blumenthal, zu den „Wiederholungstätern“ – der einzigartige Kuppelbau zieht sie an.

Die derzeitige Inhaberin freut sich, dass mit Tochter Anja die Familientradition fortgeführt wird. Und sie freut sich, endlich einmal mehr als eine Woche Urlaub machen zu können – „das war ja durch die Verpflichtung den Tieren gegenüber sonst nicht drin!“ Im Moment begnügt sie sich noch mit den Übertragungen der New Yorker Met, die im Bonner Kinopolis gezeigt werden. Vielleicht ist ja nach der Übergabe endlich wieder eine Reise nach Bayreuth möglich …

Die Nibelungenhalle liegt in der Drachenfelsstraße 107. Sie ist zu Fuß ebenso erreichbar wie mit der Bahn, Ausstieg Mittelstation. Im Sommer ist sie täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, ab dem 1. November an den Wochenenden zwischen 11 und 16 Uhr. cb

Bei Vorlage des K³-Tickets beträgt der Eintritt 4 € (sonst 5 €) für Erwachsene und 2,50 € (sonst 3 €) für Kinder bis 14 Jahre.

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