Peugeot 407: Mit Haifischmaul auf Kundenfang

Die Mittelklasse-Limousine 407 wurde in vielen Punkten verbessert.Neun Airbags sorgen für Sicherheit. Sieben Motoren stehen zur Wahl

Viel auf dem Spiel steht für Peugeot. Mit der Mittelklasse-Limousine 407 wird jetzt eine wichtige Baureihe erneuert. Obwohl das Segment seit Jahren rückläufig ist und dabei der Anteil der Limousinen besonders stark gesunken ist, sind die Franzosen optimistisch.

"Um die Kunden zu locken, haben wir uns viel Mühe gegeben, das Fahrzeug formschön zu gestalten", meint Peugeot-Markenvorstand Frédéric Saint-Geours. Ein unverwechselbares und offensives Styling ist das Ergebnis, dazu gehört die lange Front mit dem haifischartigen Schlund unter dem Stoßfänger. Aber auch beim Sicherheitsstandard setzt man Zeichen mit serienmäßig neun Airbags, darunter einem Lenksäulen-Airbag. Die Preispalette beginnt bei 20 600 Euro für den 407 1.8 mit 85 kW/116 PS.

Zur Auswahl stehen vier Benziner und drei Diesel. Das Leistungsspektrum reicht bei den Ottomotoren von 85 kW/116 PS aus 1,8 Liter Hubraum bis 155 kW/211 PS beim 3.0-V6 mit Sechsgang-Automatik. Wer einen kräftigen und kultivierten Antrieb sucht, ist mit dem 2.2 sehr gut bedient. Bei den beiden HDi-Dieselaggregaten überzeugt vor allem der 2.0 mit 100 kW/136 PS. Sein hohes Drehmoment von 320 Newtonmeter macht ihn sehr elastisch und er bleibt mit 5,9 Liter im gemischten Euro-Zyklus verbrauchsgünstig.

Der Basis-HDi leistet 80 kW/109 PS aus 1,6 Liter Hubraum und begnügt sich mit 5,5 Liter auf 100 Kilometer. Auch die Dieselmotoren erfüllen die Euro 4-Abgasnorm, bei ihnen wird der Rußpartikelfilter FAP ohne Aufpreis serienmäßig eingebaut. Das Fahrverhalten ist agil und spurgetreu. Es zeigt, dass "Motorsport bei Peugeot kein Eigennutz ist", wie der Geschäftsführer von Peugeot Deutschland, Olivier Veyrier, bemerkt. Vor allem die Vorderachs-Konstruktion hat sich schon in Rennsport-Tourenwagen bewährt.

Auf den ersten Probefahrten hinterließ der 407 einen rundum guten Eindruck. Die Fahrwerksabstimmung in den von uns gefahrenen Modellen 2.2 und 2.0 HDi wirkt straff, aber durchaus komfortabel. Im V 6 findet sich eine variable Federung/Dämpfung. Der Wendekreis könnte kleiner sein. Laute (Schlurf-) Geräusche entwickeln die gegenläufigen Scheibenwischer bei Betrieb. Die Sitze sind sehr bequem. Hinter dem Lenkrad fühlt man sich schnell vertraut. Die Instrumente sind sehr übersichtlich angeordnet, und auch mit den ungewöhnlich tief liegenden Außenspiegeln gibt es keine Probleme.

Anders ist es schon mit der Übersichtlichkeit beim Einparken vorn und hinten. Mancher stört sich auch beim Ein- und Aussteigen ein wenig an der flachen A-Säule. Eine kleine Aufmerksamkeit: Das Handschuhfach kann gekühlt werden und eine Flasche bis 1,5 Liter Inhalt findet Platz. In den ebenen Gepäckraum passen 407 Liter, zusätzlich stehen zwei abschließbare Seitenfächer zur Verfügung. Bei Bedarf lassen sich die Fondlehnen samt Sitzfläche umklappen. Der Entriegelungsknopf der Kofferraumklappe verbirgt sich in der Null des 407-Schriftzugs.

Ein wenig hoch geraten ist allerdings die Ladekante. Schwierigkeiten dürften Großgewachsene mit der Kopffreiheit im Fond haben. Für den 407 stehen drei Ausstattungsstufen bereit. Die Basisstufe Esplanade umfasst unter anderem ESP und Notbremsassistent. Außerdem wird er serienmäßig mit automatisch geregelter Klimaanlage geliefert.

Ebenfalls gehören elektrische Fensterheber vorn und hinten, Bordcomputer, Sonnenrollos an den hinteren Seitenscheiben und der Heckscheibe dazu. In der Stufe Tendance ist zum Beispiel die Klimaanlage für Fahrer und Beifahrer getrennt regelbar, zudem gibt es Reifendrucksensoren, 17-Zoll-Leichtmetallräder, Lichteinschaltautomatik, Regensensor, Audioanlage und vieles mehr. In der Variante Platinum sind unter anderem Lederbezüge selbstverständlich.

Die 407-Limousine wird am 15. Mai auf dem deutschen Markt eingeführt. Bereits im September folgt die Kombi-Version SW mit einem feststehendem 1,6 Quadratmeter großen Glas-Panoramadach und dynamischem Kombi-Heck. In diesem Jahr will Peugeot-Geschäftsführer Veyrier vom 407 noch mindestens 10 000 Einheiten verkaufen, ein Drittel davon sollen auf die Limousine und zwei Drittel auf den SW entfallen.

2005, also im ersten vollen Verkaufsjahr, sind 25 000 Zulassungen geplant. Rund 65 Prozent des 407-Absatzes soll dann mit HDi-Dieselmotoren ausgerüstet sein.

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