Mini One Cabrio: Ein Faltverdeck mit Schiebedach

Die Cabrio-Version des sportlichen Kleinwagens ist ab Juli zu Preisenab 18 300 Euro zu haben. Gekonnt abgestimmtes Fahrwerk

Der Mini mit großer Stoffkapuze ist da. Ab Anfang Juli wird er ausgeliefert. Die Preispalette beginnt bei 18 300 Euro für das Mini One Cabrio und 20 000 Euro für das Cooper Cabrio; das ab August erhältliche Topmodell Cooper S mit Stoffdach kostet 24 000 Euro.

Öffnen lässt sich das flinke Auto, wann immer die Insassen frischlufthungrig sind und es gerade nicht regnet. Auf Knopfdruck fährt das erstmals in das Faltverdeck integrierte Schiebedach um bis zu 40 Zentimeter zurück. Eine weitere Taste faltet das gefütterte und solide Verdeck in Z-Form zusammen. Hinter der Rücksitzbank wird es dann inklusive der Dachholme abgelegt. Eine Persenning ist nicht vorgesehen.

Von der "Limousine" wird die Karosserie weitgehend übernommen, zusätzliche Maßnahmen in der Bodengruppe und in der A-Säule dienen der Steifigkeit des Cabrios. Beiden Varianten kommt das kleine Facelift an Front und Scheinwerfern in der Xenon-Version zugute. Die Überrollbügel hinter den Rücksitzen mit ihren Fondkopfstützen ragen recht hoch aus der Fahrzeug-Silhouette heraus. Von der Seite, aber auch innen wirkt zudem das geschlossene Verdeck im Bereich der sonst üblichen C-Säule ziemlich langgezogen.

Gewiss Geschmackssache

Als praktisch erweist sich die Easy-Load-Funktion: Der untere Verdeckteil lässt sich bei geschlossenem Dach anheben. Dadurch wird die Öffnung über der kleinen Kofferraumluke größer, Gepäck oder zwei Kästen Mineralwasser können so leichter verstaut werden. Wie beim Ur-Mini klappt die kleine Klappe nach unten und eignet sich als Ladebord, auf dem bis zu 80 Kilogramm abgestellt werden können.

Wem der Platz im Gepäckabteil mit 120 Liter (offen) bis 165 Liter Ladevolumen (geschlossen) nicht ausreicht, der klappt einfach die geteilte Rücksitzlehne um - eine Lösung, die man wohl selten bei Cabrios findet.

Aus dem Blickwinkel des Fahrers und des Beifahrers bleibt alles beim Alten. Die Frontscheibe steht ungewohnt steil, die Cockpit-Gestaltung weicht in vielen Punkten vom Gewohnten ab, zum Beispiel bei dem auf der Lenksäule installierten Tacho und Drehzahlmesser. Als neue Option gibt es im mittig angeordneten "Chronopack" unter anderem Instrumente für Tank, Öl und Wassertemperatur.

Die bei geschlossenem Verdeck eingeschränkte Sicht des Fahrers nach hinten fällt durch den dunklen Fondraum auf das beheizbare Heckfenster. Gut, dass die akustische Einparkhilfe serienmäßig geliefert wird und beim Rangieren rechtzeitig warnt, denn auch bei geöffnetem Dach ist der Blick wegen der Verdeck-Wulst auf dem Heck nicht frei. Zwei Personen reisen bequem und sind selbst Open-air, besonders mit Windschott (Aufpreis: 240 Euro), geschützt.

Das Mini Cabrio ist als Viersitzer zugelassen, doch reicht die Beinfreiheit hinten nur dann aus, wenn die Vordersitze weit nach vorn geschoben werden. Das Fahrwerk ist auch beim Cabrio gekonnt abgestimmt. Trotz 100 Kilogramm Mehrgewicht bleibt das Auto flink, nur die Basismotorisierung mit 66 kW/90 PS dürfte sich für viele als zu schlapp erweisen.

Besser bedient ist der Kunde mit dem 85 kW/115 PS-Motor, der ebenfalls 1,6 Liter Hubraum aufweist. Der Cooper "S" wird künftig mit 170 PS statt 163 PS antreten. Auf Landstraßen und Autobahnen erweist sich das Cabrio als ausreichend stabil, nur gröbere Unebenheiten erzeugen schon mal ein Zittern der Karosserie.

Vom Mini Cabrio erwarten die Bayern einen Anteil von etwa 25 Prozent an den Mini-Verkäufen. Das Cabrio und dessen junge, aber trotzdem kaufkräftige Kundschaft soll den Gesamtumsatz möglichst um ein Drittel steigern. Immerhin beträgt der Aufpreis zur vergleichbaren Limousine rund 3 500 Euro; ESP, wie bei Mutter BMW DSC genannt, und Klimaanlage müssen auch hier extra bezahlt werden.

Bisher verteilten sich die Modelle in Deutschland mit Schwerpunkten bei Cooper (43 Prozent) und Mini One (40 Prozent). Der sehr sportliche Cooper S brachte es auf 17 Prozent. Vor drei Jahren wurde die englische Kultmarke von BMW wieder zum Leben erweckt. Bis heute wurden weltweit insgesamt 400 000 Mini, dem "ersten global erfolgreichen Kleinwagen" verkauft, wie BMW-Vorstandsmitglied Stefan Krause bei der Vorstellung des Cabrios ausführte.

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