Der VW Passat und seine Last mit den Achsen

Berlin · Der VW Passat ist ein Erfolgsmodell in der Mittelklasse. Er hat aber auch so seine Marotten. Beim Gebrauchtkauf empfiehlt es sich daher, genau hinzusehen. Die Mängel hängen teils stark von der Modellgeneration und Laufleistung ab.

 Der VW Passat ist ein geschätzter Kandidat auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Aufgrund der teils hohen Laufleistungen ist die Mängelquote jedoch recht hoch. Foto: Volkswagen

Der VW Passat ist ein geschätzter Kandidat auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Aufgrund der teils hohen Laufleistungen ist die Mängelquote jedoch recht hoch. Foto: Volkswagen

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Er reißt mehr Kilometer ab als andere Autos und verkauft sich auch besser als viele seiner Konkurrenten. Für den VW Passat scheint vieles zu sprechen. Doch er hat auch seine Macken.

"Die Zuverlässigkeit von Audi und BMW erreicht er nicht", berichtet der ADAC. Ein typischer Mangel beim VW Passat seien Defekte an Abblend- und Fernlicht bei Exemplaren bis zum Baujahr 2011. Bei bis 2009 gefertigten Dieselmodellen fielen die Ladedruckregelung und die Abgasrückführung negativ auf, und es gab oft Fehler im Motormanagement. Auch wegen Defekten an Anlassern (bis 2008) und Turboladern (bis 2009) oder Kraftstoffpumpen und -leitungen (bis 2007) mussten die Pannenhelfer ausrücken.

Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) fällt der Passat häufig durch marode Achsen auf. Laut dem "TÜV Report 2014" hat das bis 2010 gebaute Modell des Typs 3C ab dem sechsten Jahr dreimal so viele Mängel an den Radaufhängungen wie der Durchschnitt, auch die Antriebswellen seien oft reparaturbedürftig. Allerdings fuhr das Modell schon bei der ersten HU nach drei Jahren im Durchschnitt mit 75 Prozent mehr Kilometern auf dem Tacho vor als andere Autos seiner Klasse. Während die Beleuchtung ebenfalls recht oft zu Beanstandungen führt, arbeitet die Abgasanlage dem Report zufolge vorbildlich.

Passat - die Modellbezeichnung verwendet Volkswagen für Serienmodelle seit 1973 und damit ein Jahr länger als den Modellnamen Golf. Bis 1980 war der erste Passat im Verkaufsprogramm. Seit 2010 ist die siebte Generation (Typ 3C/36) bei den Händlern, noch in diesem Jahr soll die nächste Auflage folgen. Zuvor gab es Generationswechsel in den Jahren 1987, 1993, 1996 und 2006. Mit der Auflage von 2006 wurde der Passat neben Limousine und Kombi erstmals auch als viertüriges Coupé CC angeboten. Eine vollverzinkte Karosse erhielt der Passat mit der zwischen 1996 und 2005 gefertigten fünften Auflage.

Das Motorenprogramm ist über die Jahre sehr vielfältig gewesen und deckt eine große Leistungsspanne ab: Seit der Auflage 3BG von 2000 (Facelift der fünften Generation) leisten die Benziner je nach Baujahr und Ausführung zwischen 75 kW/102 PS und 220 kW/300 PS - der stärkste ist ein V6-Motor. Die Diesel kommen seitdem auf 74 kW/100 PS bis 132 kW/180 PS. Der kräftigste Selbstzünder ist ebenfalls ein V6, der beim Generationswechsel 2006 aus dem Programm verschwand. Seit 2009 gibt es einen 110 kW/150 PS starken Erdgasmotor, der Namenszusatz lautet EcoFuel.

Beliebt auf dem Gebrauchtmarkt sind vor allem die Kombis als Diesel. Wer nach einem Passat Variant 1.9 TDI Trendline mit 96 kW/130 PS von 2005 Ausschau hält, muss laut Marktbeobachter Schwacke mit rund 5250 Euro rechnen. Als durchschnittliche Laufleistung nennt Schwacke 164 500 Kilometer. Für einen Passat 2.0 TSI Highline mit 147 kW/200 PS von 2010 müssen noch rund 15 100 Euro aufgebracht werden (56 200 Kilometer). Soll es ein Erdgas-Kombi aus dem gleichen Jahr sein, so fallen für den Passat Variant 1.4 TSI EcoFuel Comfortline noch rund 14 300 Euro an (73 300 Kilometer).

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