Südbrücke in Bonn Ab Montag Staugefahr - Fahrbahnübergänge werden erneuert

BONN · Nach Sanierungsarbeiten auf dem Tausendfüßler, der Spannbetonbrücke der A565 zwischen Endenich und Bonn-Nord, müssen sich die Autofahrer ab Montagmorgen erneut auf eine Staufalle in Bonn einstellen.

Der Landesbetrieb Straßen NRW lässt die Fahrbahnübergänge der Konrad-Adenauer-Brücke (Südbrücke) sanieren. Das hat auch Folgen für den öffentlichen Nahverkehr. Einschränkungen müssen zeitweise zudem die Fußgänger und Radfahrer in Kauf nehmen.

Bereits seit Längerem laufen die Vorbereitungen für das 1,9 Millionen teure Sanierungsprojekt auf der zwischen 1967 und 1972 errichteten Südbrücke. Nach Auskunft der Pressestelle der Autobahnpolizei hätten diese Arbeiten aber bisher kaum Auswirkungen auf den Verkehrsfluss gehabt.

Autofahrer hatten dem General-Anzeiger das Gegenteil berichtet und über Staus geklagt. Anders als auf der Friedrich-Ebert-Brücke (Nordbrücke), auf der ab den Sommerferien die Fahrbahnübergänge saniert werden sollen, soll die Verkehrsführung auf der Südbrücke weiterhin über jeweils zwei Fahrspuren verlaufen.

Und zwar in einer sogenannten 3:1 Lösung. Das heißt: Drei Spuren führen über eine Brückenhälfte, eine vierte verläuft auf der anderen Seite. Nach der Hälfte der Bauzeit wird Baustellenkoordinator Mario Korte zufolge gewechselt. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich drei Monate dauern. "Wir müssen spätestens bis zu den Sommerferien fertig sein, um den Zeitplan für die Nordbrücke nicht zu gefährden", erklärte Korte.

Die Zu- und Abfahrten der Südbrücke werden wie gewohnt nutzbar sein. "Wir haben dort viel mehr Platz als auf der Nordbrücke", erklärte Korte. Auf der Nordbrücke werden die unmittelbar angrenzenden Zu- und Abfahrten, wie berichtet, für die Dauer der Bauarbeiten teilweise gesperrt bleiben.

In den kommenden drei Wochen werden die Stadtwerke Bonn (SWB) die Bauarbeiten des Landesbetriebs dazu nutzen, um verschlissene Gleise auf der Brücke zu erneuern. Während dieser Zeit entfällt die Rheinquerung der Stadtbahnlinien. Die SWB richten zwischen der Haltestelle Ramersdorf auf der rechtsrheinischen Seite und der Olof-Palme-Allee links des Rheins einen Schienenersatzverkehr ein. Die Stadtbahnlinien werden in dieser Zeit getrennt und umgeleitet.

  • Die Linie 66 verkehrt zwischen den Haltestellen Bahnhof Siegburg und Heussallee/Museumsmeile sowie zwischen Bad Honnef über die Kennedybrücke bis Bonn Hauptbahnhof nach einem Sonderfahrplan.
  • Die Linie 68 verkehrt zwischen den Haltestellen Bornheim und Bad Godesberg Stadthalle nach einem Sonderfahrplan.
  • Die Linie 63 verkehrt zwischen Tannenbusch Mitte und Bad Godesberg Stadthalle im Zehn-Minuten-Takt ebenfalls nach einem Sonderfahrplan.

Wenn die Fahrbahnübergänge an den Rändern saniert werden, muss Korte zufolge eine Seite auf der Brücke auch für den Fußgänger- und Fahrradverkehr gesperrt werden. Welche Seite das sein wird, darüber wolle der Landesbetrieb rechtzeitig informieren, unter anderem durch eine entsprechende Beschilderung vor und hinter der Brücke.

Reuterstraße wird für Lastwagen freigegeben

Zurzeit kann die Bonner Stadtverwaltung noch nicht abschätzen, welche Auswirkung die geplante Sanierung der Nordbrücke ab den Sommerferien haben wird. In ihrer Stellungnahme zu einem Antrag der SPD für die Bezirksvertretung Bonn spricht die Verwaltung aber von gravierenden Einschränkungen eines der wichtigsten Verkehrswege im Stadtgebiet, die großräumige Verlagerungseffekte zur Folge haben werden.

Der Knackpunkt ist die vom Landesbetrieb Straßenbau geplante Führung des Verkehrs über nur eine Spur in jede Richtung. Die Stadt Bonn, die Kommunen der Region sowie zahlreiche Institutionen und Verbände hatten dagegen vergeblich ein Veto eingelegt. Wichtig sei jetzt, so die Verwaltung, eine großräumige Umleitungsbeschilderung.

Innerhalb des Stadtgebiets könne nur eine großflächige Verteilung des Verkehrs eine Möglichkeit schaffen, diesen aufrechtzuerhalten. Sperrmaßnahmen seien deshalb vorerst nicht vorgesehen. Zudem soll für die Bauzeit auf der Reuterstraße die Anliegersperrung für den Lkw-Verkehr aufgehoben werden. Alle "verkehrskritischen" Baumaßnahmen der Stadt werden verschoben.

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