TV-Kritik Tatort aus Köln ist brutal, aber gut

Der Mord im neuen Tatort aus Köln betrifft die Kommissare in gewisser Hinsicht ganz persönlich - eine Vorschau.

Bernd Schäfer (Götz Schubert, v. l.) diskutiert mit Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär).

Bernd Schäfer (Götz Schubert, v. l.) diskutiert mit Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär).

Foto: WDR/Thomas Kost

Dieser Fall geht den Kommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) mächtig an die Nieren. Schließlich handelt es sich bei dem brutal zu Tode geprügelten Opfer um einen der ihren.

Polizist Frank Schneider war mit seiner Kollegin Melanie Sommer (Anna Brüggemann) zu einer Ruhestörung gerufen worden. Am Ende liegt er tot im Haus, Sommer wiederum verletzt und traumatisiert im Garten. Von den Tätern gibt es zunächst keine Spur.

Die Tatort-Ermittler geraten in einen Fall, der von diversen zwischenmenschlichen Beziehungen geprägt ist. Da wäre etwa Stefan Pohl (Max Simonischek), Lebensgefährte und Kollege des Toten. Trauernd liegt er im Clinch mit Dienststellenleiter Bernd Schäfer (Götz Schubert).

Dieser konnte der homosexuellen Beziehung nicht viel abgewinnen. Und nun muss er sich mit Ermittlungen gegen seine Leute herumschlagen, da Ballauf und Schenk einen schrecklichen Verdacht hegen.

Damit aber nicht genug. Unter dem Titel „Kaputt“ verhandelt die Tatort-Folge aus Köln zahlreiche Probleme: Hass gegen Polizisten, Drogensucht, Schicksalsschläge, zerrüttete Familien, krankhaftes Streben nach Anerkennung. Brutal ist nicht nur der Mord am Anfang, sondern die gesamte Folge – mal mehr, mal weniger explizit.

Zwar wird mitunter die moralische Keule etwas zu stark geschwungen, die Qualität der Folge mindert das aber nicht. Das Ende ist einerseits vorhersehbar, andererseits schockierend. Dieser Tatort wirkt nach.

Pfingstmontag, ARD, 20.15 Uhr. Mehr auf: www.ga.de/tatort.

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