Interview Mario Gomez spricht über seine Rolle in der Nationalelf

Sotschi · Der Bundestrainer Joachim Löw bezeichnet den Angreifer als eine Spezialkraft. Im Interview mit GA-Redakteur Guido Hain spricht Gomez über die Auftaktniederlage und seinen Einfluss innerhalb der Mannschaft.

Mit seiner Wucht und seinem Durchsetzungsvermögen galt der Stuttgarter bislang als Sturmalternative im DFB-Team. Gegen Schweden (Samstag, 20 Uhr) aber könnte er in der Startaufstellung stehen. Guido Hain zeichnete das Gespräch mit Gomez auf.

Herr Gomez, wie haben sie die Kritik nach dem Mexiko-Spiel wahrgenommen?
Gomez: „Es war selten so, dass die sportliche Kritik in der Berichterstattung und die öffentliche Wahrnehmung so übereingestimmt haben mit der internen. Wir müssen hinten, bei allem Angriffsdrang, besser gestaffelt stehen.“

Die Kritik aus Deutschland von Medien und Experten fiel sehr heftig aus.
Gomez: „Jeder darf sagen, was er will. Nach dem Spiel gegen Mexiko war es aber schon sehr markant, dass es schnell ins Persönliche geht. Wir als Team müssen das abschütteln. Man kann kritisieren, man kann Dinge ansprechen, aber mir kommt es so vor, als hätten einige nur auf ein schlechtes Spiel gewartet, um dann ein paar Spieler hops nehmen zu können. Nach einem Spiel persönlich zu werden, das fand ich nicht korrekt. Aber jeder, der so etwas schreibt, muss das mit sich selbst ausmachen. Wir als Team müssen schauen, dass wir uns davon nicht beeinflussen lassen. Diese Diskussionen gibt es nicht, wenn du Erfolg hast, dann interessiert es keinen. Wenn der Misserfolg da ist, kommt es auf den Tisch.“

Wie kann es gelingen, den Fokus nach vorn zu richten?
Gomez: „Es wurde von außen nicht viel dafür getan, um eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Wir versuchen, kühlen Kopf zu behalten. Viele Favoriten haben sich im ersten Spiel schwergetan. Wir dürfen nicht schwarzsehen und müssen weiter an uns glauben.“

Warum schleppen Sie das Negativerlebnis zum Auftakt immer noch mit sich herum?
Gomez: „Für uns sind die Punkte, die wir gegen Mexiko gesehen haben, normalerweise nach zwei oder drei Tagen abgehakt, jetzt hat es ein bisschen länger gedauert. Wir haben viel untereinander und mit den Trainern gesprochen. Das ist jetzt auch ein spezielles Highlight für die Medien, weil so ein negatives Highlight dann eher mal im Fokus steht. Wir als Team wissen, worauf es gegen Schweden ankommt.“

Können sie als Ältester Einfluss auf das Team ausüben?
Gomez: „ Das hat nichts mit dem Alter zu tun. Jeder wusste, wo die Fehler waren.“

Rechnen Sie mit einem Einsatz in der Startelf gegen Schweden?
Gomez: „ Da wird es niemals in meinem restlichen Leben eine andere Aussage dazu geben, wie ich sie bisher getätigt habe.“

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