Abwehrspieler im Interview Jerome Boateng: Es muss auch mal knallen

Watutinki · Die Adduktorenverletzung scheint ausgeheilt: Im Interview spricht Jerome Boateng über seinen Fitnesszustand nach seiner Verletzung, den Kampf in Training und Spiel sowie die Wechselfreigabe aus München.

 Jerome Boateng

Jerome Boateng

Foto: dpa

Lange war nicht sicher, ob es Jerome Boateng tatsächlich schaffen würde bis zur WM nach Russland. Die Adduktoren des Bayern-Verteidigers spielten nicht mit seit dem Halbfinal-Hinspiel der Champions-League Ende April gegen Real Madrid. Im Trainingslager des DFB-Teams in Südtirol humpelte der 29-Jährige geradezu in Startposition. Bei der WM in Russland will er sich in einwandfreiem Zustand präsentieren. Das Gespräch mit ihm zeichnete Guido Hain auf.

Herr Boateng, spüren Sie Nervosität vor dem Auftakt am Sonntag gegen Mexiko?
Jerome Boateng: "Ich denke, wir sind dafür bekannt, dass wir gut reinkommen. Es ist von Vorteil, mit Mexiko gleich gegen einen starken Gegner spielen zu müssen. Es ist ganz wichtig, gerade das erste Spiel zu gewinnen. So holen wir uns Selbstvertrauen für die weiteren Partien.“

Die Tests zuletzt liefen alles andere als zufriedenstellend. Machen Sie sich Sorgen?
Boateng: „Freundschaftsspiele sind etwas anderes als WM-Spiele. Darauf liegt unser Fokus. Wir werden hochmotiviert reingehen.“

Joachim Löw spricht vom schwersten Turnier, weil die Deutschen die Gejagten sein werden. Wie muss die Mannschaft darauf reagieren?
Boateng: "Wir brauchen die Gier, das Feuer. Da gehört es dazu, dass es im Training auch mal knallt und auf dem Spielfeld um jeden Zentimeter gekämpft wird."

Sind Sie körperlich auf der Höhe?
Boateng: „Ich fühle von Tag zu Tag besser. Mein Körper fühlt sich gut an. Wenn ich auf dem Feld stehe, dann will ich 100 Prozent Leistung bringen und der Mannschaft helfen. Es ist klar, dass man den richtigen Rhythmus nur über die Spiele bekommt.“

Mit Ihnen, Manuel Neuer und Mats Hummels waren wichtige Teile der Defensive lange verletzt oder nicht in Form. Macht Ihnen das Angst?
Boateng: „Es war zuletzt nicht so gut, wie es vorher schon einmal war. Da ist die ganze Mannschaft gefragt, dass wir eine gute Balance zwischen Defensive und Offensive finden. Die Defensive fängt vorn an, wir müssen die Ordnung halten und mögliche Konter sofort ersticken.“

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat gerade sinngemäß gesagt, wenn ein Verein Sie verpflichten möchte und Sie kundtun, dass Sie wechseln möchten, wird sich der Club damit beschäftigen.
Boateng: „Ich weiß nicht, wozu die Aussagen getätigt wurden. Ich konzentriere mich auf die Weltmeisterschaft. Und ich sage es nur ein Mal: Alles andere ist kein Thema für mich.“

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