Nach WM-Fehlstart Bierhoff: "Sind immer wieder in die Falle gelaufen"

Moskau · Trotz Warnung hat der Weltmeister den WM-Start verpatzt. Für Manager Bierhoff ein klares Zeichen, dass die angestrebte Titelverteidigung noch schwerer wird, als ursprünglich schon erwartet. Möglicherweise stecken die Probleme im Team tiefer. Jetzt heißt es einfach punkten.

 Sorgenfalten nach dem WM-Fehlstart: Team-Manager Oliver Bierhoff.

Sorgenfalten nach dem WM-Fehlstart: Team-Manager Oliver Bierhoff.

Foto: Ina Fassbender

Fragen an Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff in der Mixed-Zone nach der Niederlage im ersten WM-Gruppenspiel in Moskau.

Frage: Wie erklären Sie das 0:1 zum WM-Auftakt gegen Mexiko?

Antwort: Wir haben es uns anders vorgestellt. Wir waren schon gewarnt. Aber die Mexikaner haben es gut gemacht. Wir konnten gerade in der ersten Halbzeit das Tempo nicht hochhalten, keinen Druck ausüben. Wir waren auch ein bisschen ratlos, was wir machen sollen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser gemacht, aber auch nicht zwingend. Wir wollten ja ein Zeichen setzen - das ist schon ein Zeichen jetzt: Dass es hier unglaublich schwer ist für jede Mannschaft. Das haben wir bei den anderen Spielen auch gesehen, bei Argentinien, bei Frankreich. Da müssen wir einfach im nächsten Spiel gegen Schweden punkten.

Frage: Man hat ähnliche Fehler gemacht wie gegen Saudi-Arabien?

Antwort: Das wurde ja sichtbar. Gegen Ende haben wir es noch sehr offensiv versucht. Aber vorher haben wir immer wieder Räume gelassen, was wir eigentlich vermeiden wollten und was Jogi Löw auch klar angesprochen hat. Wir wollten eher von der Kompaktheit leben, erst einmal keine Chancen zulassen. Das ist uns einfach nicht gelungen. Sie haben uns auf eine andere Art gelockt, wie wir es erwartet hatten. Sie haben die rechte Seite offen gelassen. Da sind wir immer wieder in die Falle gelaufen.

Frage: Sind die Probleme, was Kompaktheit und Stabilität betrifft, vielleicht doch etwas fundamentaler als angenommen?

Antwort: Wenn sich Muster wiederholen, muss man natürlich tiefer gehen. Ich sehe aber, dass viel darüber diskutiert und gesprochen wird. Das müssten auch die Trainer beantworten, wie sie das lösen wollen. Aber wir müssen das natürlich bei einem Turnier, bei dem jedes Tor wie auch heute tödlich sein kann, einfach abstellen.

Frage: Sind Sie von diesen Problemen überrascht?

Antwort: Nein, komplett überrascht nicht. Wir haben in allen Planungen immer davon gesprochen, dass mal ein Eröffnungsspiel auch in die Hosen gehen kann. Dass man vielleicht nicht an dem Punkt ist, an dem man sein will. Dass eine gewisse Unsicherheit da ist. Das ist jetzt eingetreten. Aber jetzt haben wir auch ein paar Tage Zeit. Soweit ich weiß, sind alle Spieler gesund. Wir müssen natürlich die Punkte ansprechen, die nicht funktioniert haben.

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