Stichtag Spanien 1982: Als David gegen Goliath gewann

Gijon · Die DFB-Elf reist als Titelfavorit zu der WM 1982 nach Spanien. Doch so richtig rund will es bei den deutschen Kickern nicht laufen. Bereits zum Auftakt unterliegt die Derwall-Truppe Algerien.

Wahrlich, bei der WM 1982 in Spanien hat sich die deutsche Auswahl trotz der gewonnenen Vize-Weltmeisterschaft nicht mit Ruhm bekleckert. Der Nichtangriffspakt von Gijon ist in die Geschichtsbücher eingegangen. Der 1:0-Erfolg über Österreich und viel Ballgeschiebe reichten zum Weiterkommen. Dabei nahm das Übel schon einige Tage zuvor seinen Lauf.

Am 16. Juni 1982 startet die Derwall-Elf in das Turnier in Spanien. Auftaktgegner ist Algerien, eben jene Mannschaft die später Opfer der Schmach werden soll. Als Kanonenfutter werden die Nordafrikaner vor der Partie abgetan. Mit "vier bis acht" Toren wolle man sich den nötigen Mut für die folgenden Partien holen. "Die beiden Gegner neben Österreich sind so harmlos, dass wir morgens gegen Chile und abends gegen Algerien spielen können", wird 54er-Held Jupp Posipal auf der DFB-Homepage zitiert. Doch auch ohne das Vorspiel gegen Chile gerät die Partie gegen Algerien zum Ausrutscher.

25.000 Zuschauer verfolgen im El Molinon die Partie. Als amtierender Europameister gehört die DFB-Elf zu den Titelkandidaten. Doch Algerien macht das Spiel, hat bereits früh Chancen und geht sogar unmittelbar nach der Halbzeit durch Rabah Madjer in Führung. Eine Sensation liegt in der Luft. Immerhin gelingt Karl-Heinz Rummenigge der Ausgleich. Doch die Erleichterung währt nicht lange. Im direkten Gegenzug trifft Lakhdar Belloumi zur erneuten Führung. Mehr als ein Lattenschuss von Rummenigge in der Schlussphase ist nicht mehr drin. Auch dank der Schmach von Gijon schafft es Deutschland doch noch ins Endspiel. Dort scheitern Breitner und Co. an Italien.

Trotz des guten zweiten Platzes bleibt Gijon ein dunkles Kapitel der deutschen Fußball-Historie.

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