Aktion "Fit für den Marathon" Von der Zwangspause bis zur Bestmarke

Bonn · Die Teilnehmer der Lauf-Aktion des General-Anzeigers erleben kurz vor dem Halbmarathon die ersten Erfolgserlebnisse und Rückschläge. Für zwei Kandidaten steht sogar der Start infrage.

In besten Händen: Tomke Ebert wird von Physiotherapeut Andreas Stommel behandelt.

In besten Händen: Tomke Ebert wird von Physiotherapeut Andreas Stommel behandelt.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Countdown bis zum ersten großen Etappenziel, dem Halbmarathon in Bonn, läuft. Drei Wochen Zeit bleibt den Athleten noch, um sich auf die Distanz über 21,1 Kilometer vorzubereiten. Hinter den Probanden der Aktion „Der GA macht Leser fit für den Marathon“ liegen bereits etliche Trainingskilometer mit Intervalleinheiten und lockeren Dauerläufen. Jeder der Sportler hat in den vergangenen Wochen nach einem individuellen Plan trainiert. An einigen ist die Belastung allerdings nicht spurlos vorübergegangen. „Alle tun ihr Möglichstes. Aber man stellt auch fest: Wenn man zu viel macht, dann kommen auch schnell die Probleme“, sagt Trainer Maurice Mülder (SSF Bonn).

Derzeit ist bei zwei Athleten aufgrund eines Shin Splints (Schienbeininnenkanten-Syndrom) der Start in Bonn ungewiss. Trotz des Traumziels Marathon steht die Gesundheit der Teilnehmer an erster Stelle. „Man muss aus heutiger Sicht leider sagen, dass wir mehr Verletzungen haben als im Vorjahr“, so Andreas Stommel vom Bonner Zentrum für Ambulante Rehabilitation (BZfAR), der die Teilnehmer physiotherapeutisch betreut. Bisher hätten sich die Läufer direkt bei den ersten Anzeichen bei ihm gemeldet, berichtet Stommel, so dass eine schnelle Therapie möglich gewesen wäre. „Ich hoffe, dass es mit den wärmeren Tagen besser und runder läuft“, so Thomas Eickmann, der die rechtsrheinische Gruppe trainiert. Hier ein Überblick über den Fitnessstand der Projektteilnehmer:

Maxine Oltmanns (48 Jahre/Bonn): Nach Problemen mit der Achillessehne und einer Erkältung kann Oltmanns wieder am gemeinsamen Training ihrer Gruppe im Sportpark Nord teilnehmen. Die Karnevalstage hat sie intensiv für die Marathonvorbereitung genutzt. Für sie muss eigentlich nur noch eines mitspielen: „Wenn das Wetter endlich mal etwas frühlingshafter und freundlicher werden würde, wäre es perfekt.“

Oliver Schwesig (46/Römlinghoven): Im Februar konnte er wegen einer Erkältung nicht alle geplanten Trainingseinheiten absolvieren. Zusätzlich wurde in der vergangenen Woche eine Muskelverhärtung im linken Oberschenkel festgestellt. Dank der physiotherapeutischen Behandlung im BZfAR läuft er mittlerweile schmerzfrei: „Ich fühle mich derzeit sehr gut und hoffe, das es jetzt auch so bleibt.“ Hinter ihm liegt eine intensive Trainingswoche mit insgesamt mehr als 50 Kilometern.

Norbert Plenker (65/Bonn): Derzeit trainiert der GA-Teilnehmer sehr intensiv nach dem Trainingsplan – am liebsten morgens. „Ich bin ein Frühläufer.“ Seine Laufstrecke führt ihn dann schon auf den Annaberg nach Friesdorf. „Danach bin ich fit für den Tag.“ Allerdings bereiten auch ihm Oberschenkel und Rücken Probleme beim Laufen. Er wird daher ebenfalls physiotherapeutisch betreut. „Ich hoffe, den Halbmarathon schmerzfrei laufen zu können.“

Bashir Mohamadi (21/Bonn): Am vergangenen Sonntag hat der 21-Jährige am Zehn-Kilometer- Straßenlauf in Leverkusen teilgenommen und ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Aus gutem Grund: Er blieb unter 38 Minuten – das kann sich sehen lassen. Aber die Freude darüber währte nur kurz: Mohamadi leidet aktuell unter einem Shin Splint und muss für die nächsten zehn bis 14 Tage pausieren. Um die Kondition zu erhalten, wird das Training ins Schwimmbecken verlegt.

Tomke Ebert (35/Aegidienberg): Wegen Knieproblemen musste die 35-Jährige die Vorbereitung unterbrechen und den Druck etwas herausnehmen. „Gerne hätte ich mich an meinen Trainingsplan gehalten, um auch die Veränderungen zu sehen.“ Vor allem bei längeren Strecken mache sich das Knie bemerkbar. Am Wochenende will sie dennoch eine lange Einheit mit 18 oder mehr Kilometern absolvieren. „Ich sehe trotz Zwangspause dem Termin im April noch ganz gelassen entgegen.“

Lukas Kapp (24/Bad Godesberg): Aufgrund von Überlastungsreaktionen an beiden Schienbeininnenkanten kann der Student seit vier Wochen nicht trainieren. Stattdessen stehen bei ihm derzeit zweimal wöchentlich Physiotherapie und Aquajogging im Sportpark Nord auf dem Programm. „Das Gefühl zu wissen, man könnte, aber der eigene Körper lässt dies nicht zu, kann sehr deprimierend sein“, sagt Kapp.

Marie-Christine Kleiss (24/Alfter): „Das Training für den Halbmarathon in Bonn läuft soweit“, sagt die 24-Jährige. Zwischenzeitlich hatte sie leichte Schmerzen am Schienbein und daher an den Karnevalstage versucht, das Bein zu schonen. Am Sonntag konnte sie ihre bisher längste Einheit über 17 Kilometer meistern. „Meine größte Sorge ist es, krank zu werden und dass dann entweder das Training oder sogar die Teilnahme am Halbmarathon darunter leiden“, erzählt sie. Ihre Halbmarathonzeit aus dem vergangen Jahr möchte sie dieses Mal unterbieten – und in weniger als zwei Stunden die Ziellinie erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Unfreiwillige Stadtrundfahrt
Rückblick auf eine kalte Bonner Woche Unfreiwillige Stadtrundfahrt
Aus dem Ressort