Viele kleine Duelle im DFB-Pokalfinale

Berlin · Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg bestreiten im Berliner Olympiastadion das 72. Endspiel um den DFB-Pokal. Die Partie des Bundesliga-Siebten gegen den deutschen Fußball-Vizemeister bietet viele spannende Aspekte.

 Jürgen Klopp freut sich auf sein letztes Spiel mit dem BVB. Foto: Lukas Schulze

Jürgen Klopp freut sich auf sein letztes Spiel mit dem BVB. Foto: Lukas Schulze

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DUELL DER TRAINER

Für Jürgen Klopp ist das Pokalfinale das Abschiedsspiel nach sieben Jahren als Trainer von Borussia Dortmund. "Ich habe nicht den Anspruch, der Held des Spiels zu werden. Das überlasse ich gerne den Spielern", sagte der bestens gelaunte Klopp am Tag vor dem Pokalfinale.

Wolfsburgs Coach Dieter Hecking hat die große Chance auf den ersten Titel seiner Trainerkarriere. "Wenn ich in Berlin bin, will ich auch gewinnen", bekräftigte der 50-Jährige.

DUELL DER STARS

Auch Nationalspieler Marco Reus kann seinen ersten Titel holen. "Marco hat die Fähigkeit, ein Spiel zu entscheiden", meinte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Reus' muskuläre Probleme sind überwunden. Im Idealfall könnte er mit dem Pokal in seinen 26. Geburtstag hineinfeiern.

Den überragenden Mann der abgelaufenen Bundesliga-Saison hat aber der VfL in seinen Reihen: Kevin De Bruyne. "Große Spiele werden durch große Spieler entschieden, und so einer ist er", sagte der Chef des VfL-Mutterkonzerns Volkswagen, Martin Winterkorn. Ob der Belgier auch nächste Saison noch in Wolfsburg zaubert, ist unklar. "Ich sage immer, dass ich sehr glücklich hier bin. Aber ich sage nicht, dass ich zu 100 Prozent bleibe", sagte De Bruyne trotz seines noch bis 2019 gültigen Vertrages.

DUELL UM DIE BAYERN-VERFOLGERROLLE

Beide Clubs haben den Anspruch, die zweite Kraft im deutschen Fußball hinter Rekordmeister Bayern München zu sein. "Wir würden gerne die Lücke schließen, die zwischen Bayern München und dem Rest der Liga entstanden ist", bekannte Wolfsburgs Sportchef Klaus Allofs: "Aber das passiert nicht durch einen Pokalsieg. Es wäre aber ein Schritt dahin."

Der BVB ist in der vergangenen Saison ins Wanken geraten und schwebte zeitweise gar in Abstiegsgefahr. Mit einem Pokalsieg würden sich die Dortmunder eindrucksvoll zurückmelden. "Wir sind zum Glück in einer anderer Verfassung als in der Vorrunde. Deshalb haben wir eine realistische Siegchance", sagte BVB-Kapitän Mats Hummels.

DUELL DER GEGENSÄTZE

Der Gegensatz zwischen beiden Clubs könnte kaum größer sein. Auf der einen Seite steht der Riese aus dem Revier, der schon dreimal Pokalsieger wurde. Auf der anderen Seite die aufstrebende VW-Konzerntochter, die dank kluger Investitionen den zuletzt vom BVB abonnierten Rang zwei eroberte, aber noch nie den Cup gewinnen konnte. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bringt die Unterschiede auf den Punkt: "Wolfsburg liegt bei den finanziellen Möglichkeiten vorn, wir bei der Strahlkraft."

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