Erste Niederlage der Saison Telekom Baskets verlieren in München

Bonn · Die Telekom Baskets müssen beim FC Bayern die erste Niederlage der Bundesligasaison hinnehmen. Die Bonner verloren mit 91:102.

Als eine Nummer zu groß hat sich der FC Bayern München für die Telekom Baskets erwiesen. Die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Krunic musste sich im Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga dem deutschen Meister mit 91:102 (22:25, 17:25, 27:29, 25:23) geschlagen geben. Bonn hatte nicht in allen Belangen seinen besten Tag erwischt und dazu das Pech, dass die Münchner ihre bis dato beste Saisonleistung abriefen. „Wir haben zu viele Punkte abgegeben“, sagte Topscorer Charles Jackson (22 Punkte). „Das müssen wir als Team einfach besser machen.“

Besser machen war auch das frühe Stichwort für Krunic. Es waren noch nicht einmal zwei Minuten vergangen, da nahm der Bonner Coach seine erste Auszeit. Er hatte genug gesehen. Genug vom Spiel, aber nicht genug Intensität. Entsprechend brüllte er seine Starter Josh Mayo, Ra'Shad James, Yorman Polas Bartolo, James Webb III und Charles Jackson an. Wer jetzt noch nicht begriffen hatte, was es bedurfte, um beim haushohen Favoriten eine Chance zu haben, der musste schwerhörig sein.

Mayo und seine Kollegen setzten des Trainers Anweisungen in die Tat um, spielten frech und selbstbewusst und nutzten das Überraschungsmoment bei den Bayern. Mayo und Webb trafen jeweils per Dreier zur Bonner 13:11-Führung, Ra'Shad James klaute Nihad Djedovic den Ball und stopfte ihn krachend in den Korb. Bonn führte 15:11 (5.), und FC-Bayern-Coach Dejan Radonjic hielt seine Mannschaft nun den Krunic-Vortrag. Ähnlicher Inhalt, mindestens gleiche Lautstärke.

Und auch das hatte den gewünschten Effekt: Nach einem starken ersten Viertel der Gäste übernahmen die Münchner die Kontrolle über das Spiel, Bonn ließ sich aber nicht abschütteln. Doch neben der Tatsache, dass die Baskets gegen die wohl beste Saisonleistung der Münchner ackerten, machten sie sich ab und an das Leben selbst schwer oder hatten ein wenig Pech.

Das frühe dritte Foul von Center Charles Jackson schon vor der Pause brachte Bonn zusätzlich in Probleme. Krunic musste seinen einzigen etatmäßigen Center schonen, was Bonn auf dem Feld neben der guten Option am Brett auch außen die Möglichkeiten nahm, weil die Münchner Verteidigung näher an die bis dahin sicheren Bonner Dreierschützen heranrücken konnte – was sich im Ergebnis niederschlug. Der deutsche Meister zog bis zur Halbzeit auf 50:39 davon.

Erst im Schlussviertel kamen die Baskets wieder auf Tuchfühlung, was im Basketball bedeutet: unter die Zehn-Punkte-Differenz. Das lag im Wesentlichen an Jackson, den die Münchner nicht in den Griff bekamen. Bei zwei verwandelten Freiwürfen zum 90:99 durch Ra’Shad James plus Bonner Ballbesitz nach einem unsportlichen Münchner Foul nahm Krunic eine Auszeit, um den Spielzug zu besprechen (39.). Der aus der Distanz treffsichere James Webb III sollte den Ball bekommen, aber James verlor ihn. Es passte irgendwie zum Tag des Bonner Topscorers. Und zum Tag der Bonner, die mit dieser Leistung gegen manches andere Team sicher gut ausgesehen hätten. Aber gegen die individuelle Qualität der Münchner hätte es von allen mehr als hundert Prozent bedurft, um eine Chance auf den zweiten Sieg überhaupt in München zu haben. So mussten die Baskets erstmals einen Gegner auf über 100 Punkte ziehen lassen und die erste BBL-Niederlage der Saison mit auf die Heimreise nehmen.

Weiter geht es für die Bonner am Dienstag (20 Uhr, Telekom Dome) mit dem Champions-League-Heimspiel gegen Nanterre 92, das mit dem Ex-Baskets-Center Julian Gamble anreist. Für den hatte zumindest sein Nachfolger Jackson sehr ordentliches Anschauungsmaterial produziert.

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