Playoff-Viertelfinale Telekom Baskets verlieren gegen Brose Bamberg

Bonn · Die Telekom Baskets verlieren Viertelfinalspiel zwei gegen Bamberg 82:90 und müssen am Samstag in Franken gewinnen - sonst ist die Saison zu Ende.

Ausgleich verpasst. Trotz einer 14-Punkteführung im dritten Viertel haben die Telekom Baskets Playoffspiel zwei der Viertelfinalserie gegen Brose Bamberg mit 82:90 (24:27, 26:19, 20:17, 12:27) verloren und reisen am Samstag (14.15 Uhr) mit einer gewaltigen Hypothek nach Franken. Ein mit 12:27 verlorenes letztes Viertel brachte die Baskets um das durchaus mögliche 1:1 in der Serie. „Man muss 40 Minuten spielen, nicht nur 35“, sagte Julian Gamble. „Aber es ist nicht vorbei. Wir werden das jetzt analysieren und stärker zurückkommen. „Auf der Tribüne skandierten die Fans: „Auf geht’s Baskets, kämpfen und siegen!“ Die Aufmunterung war nötig. Mit hängenden Köpfen war die Mannschaft an ihren Fans an der Bande entlang gegangen und hatte die Hände abgeklatscht.

„Die Herzen der Stadt schlagen für Dich. Leidenschaftlich und unzertrennlich“, stand auf den Riesentransparenten, die der Fanblock vor Spielbeginn präsentierte. Dazu lieferten 6000 Fans in magentafarbenen Playoff-T-Shirts ein beeindruckendes Bild. Choreographien haben gute Tradition in den Basketball-Playoffs. Auf der Tribüne wird schon deutlich gemacht, worum es geht: den Homecourt verteidigen, mit allem, was möglich ist. Bonn musste besser rebounden als in Spiel eins und war vor allem auf eine bessere Dreierquote als in Bamberg angewiesen.

Jubel mit Orkanstärke

Niederlage der Baskets gegen Brose Bamberg
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Als Julian Gamble die ersten beiden Punkte auf die Anzeigetafel brachte, erreichte den Jubel schon Orkanstärke. Die Fans waren bereit, das Team auch. Von Beginn an fokussiert und mit hoher Intensität zeigte die Mannschaft von Headcoach Predrag Krunic, dass sie Bamberg mit dem Serienausgleich nach Hause schicken wollte.

Der erste Dreierversuch von Yorman Polas Bartolo saß nicht, doch der Deutsch-Kubaner ließ sich davon nicht beirren und versuchte es gleich wieder. Mit Erfolg. Das war wichtig, wenn Bamberg so wenig Angriffsfläche bieten würde wie in Spiel eins, waren die Baskets darauf angewiesen, dass der beste Verteidiger der Liga auch in der Offensive lieferte.

Nach dem Serienauftakt hatte Krunic zu viele Gegenpunkte beklagt. 87 hatte Bonn kassiert, nur 74 erzielt. Aber das erste Viertel deutete darauf hin, dass es wieder viele Punkte geben würde. Bamberg führte mit 27:24.

Zwei Angriffe ohne Ausbeute

Die zweite Fünf produzierte zu Beginn des zweiten Viertels zwei Angriffe ohne Ausbeute, kassierte zwei Punkte von Rubit und einen Dreier von Lucca Staiger – die Gäste drohten zu enteilen. Doch Konstantin Klein hielt sie fest, flitzte mit einem Offensivrebound zur Dreierlinie und traf zum 27:32 (12.), Nemanja Djurisic traf ebenfalls von draußen und glich dann nach einem schönen Assist von Gamble aus (32:32, 14.). Die Baskets hatten acht Zähler Rückstand aufgeholt. Und sie hatten das Heft dieser Partie in der Hand. Das zurückgekehrte Wurfglück war gut fürs Selbstbewusstsein und beeindruckte in der Folge auch die Gäste. Einzig die Dreier von Dorell Wright, dem prägenden Mann des ersten Spiels, und von Lucca Staiger taten den Bonnern ab und an weh. Aber: Sie waren immer in der Lage, Antworten zu finden und gingen mit einer 50:46-Führung in die Pause.

TJ DiLeo und Polas Bartolo mit seinem dritten erfolgreichen Dreier traten gleich wieder aufs Gaspedal. Zwei Körbe von Gamble, der sich am Korb schön durchsetzte - und Bonn führte mit elf Punkten (59:48, 23.). Luca Banchi nahm eine Auszeit und faltete seine Truppe zusammen. Die nahm sich zu Herzen, was der Coach kritisiert hatte, profitierte auch von kleinen Bonner Fehlern und schmolz den Rückstand ein.

Blut geleckt

Als Hackett einen Bodenpass von Djurisic abfing und Wright den geklauten Ball mit Foul im Korb unterbrachte, nahm Krunic eine Auszeit. Es war höchste Zeit. Doch die Basketsfans mussten noch länger stehen, denn auch der nächste Baskets-Angriff brachte nichts Zählbares. Erst Malcolm Hill beendete die Flaute und feierte seine Punkte zum 72:68 mit einem Urschrei (32.).

Die Gäste hatten Blut geleckt. Und sie nutzten clever die Bonner Foulbelastung aus. In der 38. Minute brachte Radosevic den deutschen Meister, der in der Saison geschwächelt hatte, sich in dieser Serie aber sehr stark präsentierte, mit 84:82 in Führung. Was die Baskets dann auch in der Offensive versuchten, es gelang nicht. DiLeo wurde am Korb von Radosevic abgeräumt, Mayo beim Dreierversuch geblockt. Es wurde still in der Halle. Der kleine rote Block feierte, Magenta war enttäuscht.

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