Basketball Champions League Telekom Baskets spielen gegen BK Opava

BONN · Die Telekom Baskets beenden die englischen Wochen mit der Partie in der Champions League gegen BK Opava. Trainer Krunic: Es kann noch viel passieren.

Die Freude war nicht allzu überschwänglich, eher erleichtert. Wer genau hinsah, erkannte, dass der 91:86-Sieg gegen s.Oliver Würzburg für die Telekom Baskets ein enorm wichtiger gewesen war. Als seine Spieler im Mittelkreis zusammenkamen und Youngster Julian Jasinski nach einer starken Leistung mit anerkennenden Klapsen versahen, wich auch bei Predrag Krunic die Anspannung.

Noch engagierter als sonst hatte er sein Team an der Seitenlinie gecoacht. War auf und ab gelaufen, hatte mit den Armen gerudert, laut reingebrüllt, leise in einzelne Ohren erklärt, seinen Sakkoknopf wieder auf eine harte Probe gestellt. „Ja, das war ein sehr wichtiges Spiel für uns“, sagte der Bonner Cheftrainer und meinte dabei nicht nur den Blick auf die Tabelle, wo die Baskets Platz sechs gegen einen Playoff-Konkurrenten verteidigten. „Viele Spiele, lange Reisen und Niederlagen haben Kraft gekostet – auch emotional. Da wollte auch ich etwas extra geben. Noch mehr motivieren.“

Nach dem verkorksten Start war er dann auch zufrieden mit „seinen Jungs“. Mit ihrer Intensität, dem angenommenen Kampf, der Defense gegen die guten Würzburger Werfer, dem Rebounding und dem Generieren einfacher Punkte.

"Siege sind die beste Medizin"

Als es zum Schluss noch einmal eng wurde, war er sich sicher, dass es reichen würde. „Ich weiß doch, dass wir gut genug sind, ein solches Spiel zu Ende zu spielen.“ Aber genau das, so schien es zuletzt, musste er seiner Mannschaft wieder beibringen. Allzu oft führten kleine Fehler zuletzt dazu, dass Spieler mit sich selbst beschäftigt waren und das Teamplay aus den Augen verloren. „Für sportliche Krankheiten aller Art“, sagt der 50-Jährige, „sind Siege die beste Medizin.“ Insofern war Würzburg ein Schritt nach vorn – den es am Dienstagabend zu bestätigen gilt. In der Champions League tritt BK Opava im Telekom Dome an (20 Uhr).

Da Bojan Subotic noch angeschlagen ist, muss Krunic sich keine Gedanken machen, wen er aufgrund der Ausländerregelung pausieren lässt. Ein Problem, dass sein Gegenüber Petr Czudek überhaupt nicht kennt: Alle Spieler in seinem Kader haben einen tschechischen Pass. Die eingespielte Mannschaft hat allerdings erst ein Spiel gewonnen: gegen Nanterre, das einer der harten Konkurrenten der Bonner um Platz vier in der Gruppe und damit aufs Weiterkommen werden dürfte.

Englischen Wochen gehen zu Ende

Allerdings haben die Baskets im Vergleich mit den Franzosen die Hypothek einer 57:81-Niederlage im Heimspiel auf sich geladen – das ist im Rückspiel kaum noch geradezubiegen. Und damit ist der Joker, den Bonn mit dem unerwarteten Sieg bei Aris Saloniki erspielten im Grunde auch schon wieder aufgebraucht. Insofern gehört die Partie gegen den Gruppenletzten umso mehr zur Kategorie „Pflichtsieg“. Krunic macht sich noch keine Sorgen ums Weiterkommen. „Wir haben noch acht Spiele vor uns. Da kann noch viel passieren.“ Für die Baskets gehen damit die englischen Wochen in eine willkommene Pause. Erst am 11. Dezember geht es europäisch weiter. „Außerdem ist es hilfreich, dass wir jetzt wieder öfter zu Hause spielen“, sagt Krunic. „Heimspiele an sich sind gut, das Drumherum aber auch: keine lange Reise, das eigene Bett, die eigenen Trainingsmöglichkeiten. All das sind Faktoren.“ Hilfreich auf dem Weg zur Stabilität – und zu Siegen.

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