Basketball Champions League Telekom Baskets Bonn verlieren knapp in Opava

OPAVA · Die Telekom Baskets Bonn haben am Dienstagabend in der Basketball Champions League mit 71:73 in Opava verloren. International geht es für die Bonner im März im Europe Cup weiter.

Am Ende war es ärgerlich: Die Telekom Baskets Bonn haben die Champions League mit einer Niederlage abgeschlossen. Nach einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie schienen sie schon auf der Siegerstraße, mussten sich aber nach zu vielen kleinen Fehlern im Schlussviertel mit 71:73 (21:22, 13:19, 19:15, 18:17) geschlagen geben. Von Bedeutung war die Niederlage allenfalls fürs Selbstbewusstsein, denn schon vor der Partie war klar gewesen, dass die Baskets die Playoffs nicht mehr erreichen können und im Europe Cup weiterspielen.

Baskets-Cheftrainer Chris O'Shea begann vor einer überschaubaren Anzahl von Zuschauern mit einer ungewöhnlichen Aufstellung. Neben den Guards Josh Mayo und TJ DiLeo ließ er Jarelle Reischel statt Yorman Polas Bartolo starten. Der Deutsch-Kubaner hatte zuletzt mit einer kleinen Leistenblessur passen müssen.

Da ohnehin einer der Ausländer im Kader – zu denen Polas Bartolo nach den Regeln des Weltverbands Fiba gehört – aussetzen musste, wurde der Defensivspezialist für die kommende Aufgabe gegen Alba Berlin (Sonntag, 18 Uhr, Telekom Dome) geschont. Zu den Startern gesellten sich auf den großen Positionen Martin Breunig und Stefan Bircevic.

Die Baskets spielten in der Offensive teamdienlich, konnten aber kein Kapital aus den vielen Fehlwürfen der Gastgeber schlagen, weil die deutlich kleineren Tschechen ihnen im Rebound ein ums andere Mal den Schneid abkauften. Vorn lief der Ball gut, und als DiLeo Breunig zum 11:9 bediente (5.), nahm Opava die erste Auszeit – von der sich die Bonner Offensive nicht aus dem Konzept bringen ließ. Bald darauf markierte auch Neuzugang Nate Linhart nach Zug zum Korb seine ersten Punkte im Baskets-Trikot (15:13, 8.). Das Bonner Spiel blieb vorn hübsch, aber hinten zu passiv. Und als der Tabellenletzte der Champions-League-Gruppe B begann, besser aus der Distanz zu treffen, zog er den Baskets bis zur Halbzeit auf sieben Punkte davon (41:34).

Die Baskets kamen besser aus der Halbzeit. Und weil sie in der Defensive jetzt deutlich besser zupackten, saßen sie Opava auf der Anzeigetafel bald wieder im Nacken. O'Shea verteilte die Spielzeit gut und forderte sein Team in einer Auszeit auf, es in der Offensive nicht zu kompliziert zu machen: „Keep it simple.“

Damit fuhren die Bonner gut. Kurz vor Schluss stand die Partie dann auf Messers Schneide. O'Shea nahm bei noch knapp zehn Sekunden auf der Uhr und dem Spielstand von 71:71 eine Auszeit, zeichnete das Einwurfsystem für den nächsten Ballbesitz auf und schickte sein Team wieder aufs Feld. Ohne Mayo, mit Linhart.

Und ausgerechnet der Neuzugang warf den für Bojan Subotic bestimmten Ball in Gegners Hände. Für den Versuch, den folgenden Korb noch irgendwie zu verhindern, kassierte er einen Pfiff. Die Unparteiischen sahen sich die Szene im Video an, und entschieden sogar auf Unsportliches Foul gegen Linhart, das war's.

Rostislav Dragoun ging an die Freiwurflinie, traf beide und rundete die Saison für sein Team ab. Die Tschechen gewannen damit ihr erstes und ihr letztes Spiel im Wettbewerb, sind aber ausgeschieden.

Die Baskets kassierten eine am Ende ärgerliche Niederlage – in einem bedeutungslosen Spiel, nach dem man gemeinhin froh ist, wenn sich niemand verletzt hat. Es hatte reichlich Gelegenheit geboten, sich mit dem Neuzugang einzuspielen, zudem hatte der Headcoach sein Team im Hinblick auf das Berlin-Spiel kräfteschonend eingesetzt. Spielmacher Josh Mayo hatte am Ende nur 15 Minuten Spielzeit auf dem Tacho, Martin Breunig nur 18 – und niemand mehr als Linhart (24 Minuten). Abgesehen vom Ergebnis war die letzte Champions-League-Tour nach Plan verlaufen.

Telekom Baskets: Linhart 5 Punkte/1Dreier, Reischel 12/1, Hanlan 9/1, Subotic 15/1, Bircevic 2, DiLeo 6 Assists, Breunig 8, Mayo 9/3, Webb III 11/3, Jasinski.

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