Nachholspiel in der BBL Telekom Baskets Bonn treten bei Alba Berlin an

Bonn · Mammutprogramm für die Telekom Baskets: In drei Spielen innerhalb von fünf Tagen wollen die Bonner den Playoff-Einzug perfekt machen. Zuerst geht's am Mittwochabend nach Berlin.

Man nehme ein Nachholspiel und stecke den Termin in die letzte Woche des Spielkalenders – fertig ist ein Saisonendspurt, der es in sich hat. Für die Telekom Baskets Bonn heißt das nicht nur, die letzten drei Spiele in der Basketball-Bundesliga innerhalb von fünf Tagen zu bewältigen, sondern auch, dabei zweimal auswärts antreten zu müssen.

Aber die eigentliche Herausforderung für die Mannschaft von Bonns Trainer Chris O'Shea ist: Sie muss mit ihren Auftritten an diesem Mittwoch bei Alba Berlin (19 Uhr, Mercedes Benz Arena), am Freitag bei s.Oliver Würzburg (20.30 Uhr, s.Oliver Arena) und zum Abschluss am Sonntag (18 Uhr, Telekom Dome) im Heimspiel gegen Meister und Hauptrundensieger Bayern München die Playoff-Teilnahme sicherstellen. Um die letzten beiden Plätze streiten sich mit den Bonnern noch Ludwigsburg, Würzburg, Frankfurt, Braunschweig und Bayreuth.

„Wir freuen uns auf diese fünf Tage. Es ist sehr spannend. Dafür spielen wir Basketball“, blickt O'Shea voraus. Mit einem Sieg aus den drei Spielen können die Baskets die Playoff-Teilnahme perfekt machen. Ob es dann am Ende Platz sieben wird, hängt von den weiteren Ergebnissen ab.

„Ich bin stolz darauf, dass wir uns in eine Situation gebracht haben, in der wir unser Schicksal in den eigenen Händen halten. Vor ein paar Monaten sah das noch ganz anders aus“, sagt O'Shea. Auf den 37-Jährigen wartet allerdings viel Arbeit. „Ich schlafe ein bisschen weniger“, gibt er angesichts der Vorbereitung auf drei Gegner in schneller Folge zu. Schlaflos sei er nicht, „denn ich habe ja noch meinen Co-Trainer Savo Milovic. Wir teilen uns die Arbeit“.

Abgesehen von der sportlichen Herausforderung wartet auf den Bonner Tross auch eine logistische. Es galt, die Reisen nach Berlin und Würzburg sowie zurück nach Bonn möglichst effektiv und stressreduziert zu verbinden. O'Shea: „Unser Manager Michael Wichterich hat eine gute Lösung gefunden.“ So machte sich die Mannschaft am Dienstagnachmittag mit dem Flugzeug auf nach Berlin, während ihr gesamtes Gepäck mit dem Bus in die Hauptstadt transportiert wurde. „So können wir am Donnerstagmorgen entspannt nach Würzburg reisen, wo wir abends trainieren“, erklärt der Baskets-Coach.

Das nächste Spiel ist immer das wichtigste

Doch welche Partie hat für ihn Priorität? Da hält es O'Shea mit seinen Trainerkollegen, egal aus welcher Sportart: „Das nächste Spiel ist immer das wichtigste. Wir haben bisher im Training ausschließlich über Berlin gesprochen. Wir brauchen diesen einen Sieg, und in Berlin bietet sich uns die erste Gelegenheit, ihn zu holen und damit den Druck aus den restlichen Begegnungen zu nehmen.“

Druck ist ein gutes Stichwort. Er sei dafür verantwortlich, „dass alle Teams in der entscheidenden Saisonphase keinen überragenden Basketball mehr spielen. Es geht um sehr viel, und die lange Saison hat viel Energie gekostet“. Die Baskets selbst zitterten sich am vergangenen Sonntag zum 93:87-Erfolg gegen Absteiger Science City Jena. Doch es war der zweite Sieg in Folge nach einer Schwächephase, die das Saisonziel in Gefahr brachte. „Gegen Braunschweig und Jena haben wir ein Stück weit zurück zu unserem offensiven Rhythmus gefunden – vor allem in den wichtigen Phasen“, wird TJ DiLeo auf der Baskets-Homepage zitiert. „Genau diese Qualität brauchen wir sowohl gegen Berlin als auch auf dem restlichen Weg der Hauptrunde.“

In Berlin kommt es zur 76. Auflage der „Mutter aller Spiele“. Die Albatrosse haben rechnerisch noch die Chance auf Platz zwei. „Deshalb“, meint O'Shea, „werden sie auf jeden Fall Gas geben. Und gegen Bonn ist Alba sowieso immer besonders motiviert.“

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