Center-Duell zwischen Jackson und Gamble Telekom Baskets Bonn erwarten JSF Nanterre 92

BONN · Die Baskets erwarten am Dienstag (20 Uhr) in der Champions League Nanterre mit dem Ex-Bonner Julian Gamble. Unter den Körben bekommt es Neuzugang Charles Jackson mit Gamble zu tun.

Es ist nicht einfach, aus einem Spiel, das etwas Besonderes ist, eine ganz normale Angelegenheit zu machen. Aber Predrag Krunic will die Partie gegen JSF Nanterre 92 angehen wie jede andere. Und das erwartet er auch von seinen Spielern. Der Fan hingegen darf sich freuen. Auf Julian Gamble. Und auf das Center-Duell mit dessen Nachfolger Charles Jackson.

Am dritten Spieltag der Basketball-Champions-League erwarten die Bonner an diesem Dienstag (20 Uhr) das Team, bei dem ihr ehemaliger Führungsspieler und Publikumsliebling vor der Saison angeheuert hat. Und als wäre das nicht genug, ist Nanterre der Club, der den Baskets im Halbfinale des Fiba-Europe-Cups 2016/17 eine ihrer schmerzhaftesten Niederlagen zugefügt hat. Im dritten Jahr in Folge treffen die Teams auf internationalem Parkett aufeinander.

Zweimal war Gamble auf Bonner Seite dabei. Und er muss sich von den damaligen Gewinnern immer noch ein bisschen aufziehen lassen. Der brandgefährliche Dreierschütze Hugo Invernizzi etwa erinnert Gamble gerne an die empfindliche Niederlage, die insbesondere Invernizzi und der nicht weniger treffsichere Heiko Schaffartzik von der Dreierlinie aus forcierten. „Es wird ein tolles Spiel, denn beide Mannschaften kennen sich gut und sind enorm talentiert“, ist Gamble insofern sicher.

„Für uns geht es vor allem darum, defensiv einen Schritt nach vorn zu machen, um auch offensiv einfache Körbe zu generieren – daran hat es zuletzt bei uns gehapert.“ Zwischen Hardtberg und Paris herrschte im Vorfeld bereits angeregter „Funkverkehr“. „Ich habe Josh schon angedroht, ihn bei jedem Pick-and-Roll am Wurf zu hindern“, erzählt Gamble, dass er seinem Kumpel und ehemaligen Teamkapitän Josh Mayo einen schwierigen Abend avisiert hat.

Krunic spielt die Zeit in die Karten

Gegen die aktuell formstarken Baskets – da hat Gamble recht – muss die Nanterre-Defensive einen guten Job machen, wenn die Franzosen ihren ersten Erfolg dieser Champions-League-Saison mit nach Hause nehmen wollen.

Wie die Baskets verloren die Franzosen die Partie gegen Teneriffa – allerdings zu Hause –, zudem mussten sie sich Opava geschlagen geben, während Bonn einen wichtigen Auswärtssieg in Thessaloniki feierte und trotz der Niederlage in München seinen positiven Trend bestätigte. „Wir haben zeitweise sehr stark gespielt“, rekapituliert Krunic nach dem 91:102 am Sonntag beim FC Bayern München. „Super gekämpft, super Offensive, aber wenn wir so ein Spiel gewinnen wollen, müssen wir besser verteidigen – 40 Minuten lang.“ Was gegen einen FC Bayern in dieser Form ein schwieriges Unterfangen ist und noch manch anderen Club vor Probleme stellen dürfte.

Beim Bestreben, aus der Partie gegen Nanterre ein ganz normales Spiel zu machen, spielt Krunic die Zeit in die Karten. Er kehrte mit seiner Mannschaft am Montagmittag zurück nach Bonn, dann standen gleich Training, Videostudien des nächsten europäischen Gegners und schließlich eine Autogrammstunde für die Kinder beim Baskets-Feriencamp auf dem Plan. „Ein ganz normaler Arbeitstag“, sagt Krunic, „wir müssen uns mit wenig Zeit auf Nanterre vorbereiten. Da ist nicht viel Zeit für anderes. Auch nicht fürs Nachdenken über einzelne Duelle – und das ist auch gut so.“

Jackson bietet Skeptikern wenig Angriffsfläche

Viel mehr lässt er sich zum Thema Center-Vergleich auch nicht entlocken. „Wir werden Charles gut vorbereiten. Das ist nichts Besonderes. Ehemalige Spieler kommen irgendwann zurück – und sie sind meist besonders motiviert. Darauf muss man gefasst sein.“ Es gehe darum, „grundsätzlich fokussiert und mit Intensität zu Werke zu gehen“, sagt Jackson und hat seinen Krunic gelernt. „Es ist ein Spiel wie jedes andere, in dem ich alles tun werde, um dem Team zu helfen.“ Und das hat er bisher sehr ordentlich getan, wie auch die Zahlen beweisen – die im Übrigen etwas besser aussehen als die von Gamble.

Nach dem Weggang eines der besten Center der BBL fragte sich mancher, ob Jackson – aus der zweiten türkischen Liga kommend – in der Lage sein würde, die nicht gerade kleine Lücke zu füllen. Bisher hat er Skeptikern sehr wenig Angriffsfläche geboten. Dass es nun zum direkten Vergleich kommt, ist ein interessanter Aspekt in einem ganz normalen Spiel auf dem Hardtberg.

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