78:80-Niederlage Schwache Telekom Baskets verlieren in Würzburg

Bonn · Die Telekom Baskets haben am Sonntagabend kein Mittel gegen die Defensive der Würzburger gefunden und am Ende mit 78:80 verloren. Die Bonner erhielten damit die Quittung für ihr schwaches Spiel.

 Stark angefangen, dann nachgelassen: TJ DiLeo konnte der Partie am Ende auch nicht mehr die entscheidende Wende geben.

Stark angefangen, dann nachgelassen: TJ DiLeo konnte der Partie am Ende auch nicht mehr die entscheidende Wende geben.

Foto: Eibner

Chance vertan: Die Telekom Baskets Bonn haben in einer zerfahrenen Partie bei s.Oliver Würzburg mit 78:80 (23:18, 18:21, 14:23, 23:18) verloren. Damit verpassten sie, die 19. Playoff-Teilnahme in 22 Jahren Bundesliga vorzeitig in trockene Tücher zu bringen. Nach dem schon relativ glücklichen Sieg gegen Göttingen am Freitag erhielten die Baskets die Quittung für eine der schlechteren Leistungen dieser Saison, bei der die zentralen Spieler Josh Mayo und Julian Gamble keine große Rolle spielten, und die Baskets selten Mittel gegen die konsequente Würzburger Verteidigung fanden.

„Würzburg hat es am Ende einfach besser gemacht als wir“, fasste sich Yorman Polas Bartolo kurz, während die Würzburger mit Kameron Taylor, dem Ex-Rhöndorfer, der nach der Pro-B-Saison zu den Franken gewechselt war, feierten.

Nach dem Frankfurter Sieg gegen Bamberg standen die Würzburger im Rennen um einen Playoff-Platz gewaltig unter Druck. Sie konnten wieder auf ihren zentralen Spieler Robin Benzing zurückgreifen, der zuletzt verletzt hatte zusehen müssen. Und sie zeigten von Beginn an, dass sie ihre Chance nutzen wollten.

Krunic startete mit seiner gewohnten ersten Fünf, zu der sich schnell auch der zuletzt vielfach eher treulose Bonner Dreipunktewurf gesellte. Yorman Polas Bartolo, Tomislav Zubcic und TJ DiLeo schickten erfolgreiche Versuche aus der Distanz durch den Korb, dazu drei Freiwürfe von Josh Mayo; in der vierten Minute führten die Baskets 12:9.

In der Offensive sah das schon gut aus, aber die Defense konnte dem Verteidigungsfetischisten Krunic noch nicht gefallen. Da kamen die Hausherren deutlich zu einfach zu Punkten. Insbesondere Center Owen Klassen spielte wie und was er wollte. Zumindest am anderen Ende des Feldes funktionierte das Baskets-Spiel – zunächst.

Das zweite Viertel begann mit einem Ballverlust von Konstantin Klein, dem Abdul Gaddy an der Mittellinie in die Waden biss. Trotz des schlechten Starts baute die zweite Fünf den Vorsprung bis auf zehn Punkte aus (32:22, 15.), dann riss der Faden.

Ein paar zu ungestüme Angriffsaktionen blieben ohne Ertrag, dann brachte der Trainer Mayo und Gamble zurück. Doch auch diese beiden vermochten den Faden zunächst nicht wieder zusammenzuknoten. Die beiden großen Probleme der Baskets: Der weiter munter punktende Owen Klassen und die giftige Franken-Defensive, die es schaffte, die Bonner Offensiv-Pläne zu zerstören.

Das Ergebnis schlug sich nur wenig später auf der Anzeigetafel nieder – die Bonner Führung war futsch (35:37, 18.). Krunic rief zur Nachhilfestunde. Sein Team holte den Vorsprung mit einem schwierigen Buzzerbeater von Mayo Zur pause zurück (41:39).

„Wir führen mit zwei Punkten und sind nicht unzufrieden mit der ersten Halbzeit“, sagte Baskets-Co-Trainer Chris O'Shea in der Halbzeit und musste anerkennen, dass die Würzburger einen guten Plan gut umgesetzt hatten. Und damit machten sie in Person von Klassen – wem sonst? – weiter. Beim 41:41 ließ er Gamble, der wahrlich nicht seinen besten Tag erwischt hatte, schlecht aussehen. Längst war klar, dass hier – wie schon gegen Göttingen am Freitag – nur ein Arbeitssieg möglich war. Wenn überhaupt.

Nach zum wiederholten Male schlecht ausgespielten Bonner Angriffen traf DJ Singler aus der Distanz zum Würzburger 58:52 (29.). Krunic musste mit einem Timeout unterbrechen, Würzburg drohte, sich mit dem Momentum aus dem Staub zu machen.

Mit sieben Punkten Rückstand (55:62) und wenig Anlass zur Hoffnung gingen die Baskets in den Schlussdurchgang. Es sollte ein Viertel werden, in dem Kampf gefragt war. Djurisic und Zubcic brachten die Baskets auf Tuchfühlung, Curry glich aus, Klein brachte Bonn wieder in Führung (67:65, 35.). Es war erstaunlich, dass nach einer überschaubaren Leistung mit dem annähernden Totalausfall der Top-Kräfte Mayo und Gamble überhaupt noch ein Sieg möglich war.

Aber die Würzburger blieben konsequent in ihren Aktionen. Die Bonner spielten jetzt etwas besser und mit mehr Biss als zuvor und kamen trotz Wacklern an der Freiwurflinie noch einmal zum Anschluss durch Josh Mayo (74:75, 39.). Doch dann packte die Defensive der Hausherren wieder zu und die Baskets mussten taktisch foulen. Die erhofften Fehlwürfe der Bauermänner blieben aus. Immerhin sicherte Josh Mayo mit einem finalen Treffer aus der Distanz noch den in dieser engen Tabelle so wichtigen direkten Vergleich, doch Bonn musste ohne das Playoff-Ticket nach Hause fahren.

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