Telekom Baskets Joshiko Saibou wechselt von Alba Berlin nach Bonn

Bonn · Der in Köln geborene Joshiko Saibou wechselt von Alba Berlin zu den Telekom Baskets. Wie Baskets-Neuzugang Lischka hat er eine Gießener Vergangenheit. Der Aufbauspieler wird bis Sommer 2021 verpflichtet.

Es war kurz vor drei, als Benjamin Lischka die Neuigkeit ganz exklusiv erfuhr. Fünf Minuten bevor die Telekom Baskets die offizielle Pressemitteilung zur Verpflichtung ihres zweiten Neuzugangs veröffentlichten. „Wow. Das ist stark“, kommentierte Lischka, der andere Neuzugang, der gerade zur Einkleidung und Wohnungsbesichtigung auf dem Hardtberg war, und ging damit konform mit den Reaktionen der Bonner Fans auf die Verpflichtung des deutschen Nationalspielers Joshiko Saibou. „Besser geht's nicht“, stand da wenig später im Netz zu lesen. Oder: „Genialer Deal.“ Und: „Neid aus Bayreuth.“

Saibou kommt von Alba Berlin und unterschreibt für zwei Jahre. Mit den Hauptstädtern und seinem Ex-Co- und zukünftigen Cheftrainer Thomas Päch erreichte er nach einer auch für ihn persönlich sehr überzeugenden Saison das Finale um die deutsche Meisterschaft, in dem sich die Berliner mit 0:3 dem FC Bayern geschlagen geben mussten. Bis dahin hatte sich die Mannschaft von Headcoach Aito Garcia Reneses in viele Basketball-Herzen gespielt – nicht nur in Berlin.

Der 29-jährige Saibou war ein wichtiger Bestandteil dieses Berliner Teams. In der abgelaufenen Hauptrunde kam er in durchschnittlich 15,44 Minuten Einsatzzeit pro Spiel auf 7,1 Punkte, 1,7 Rebounds und 1,4 Assists und überzeugte dabei durch gute Quoten aus allen Distanzen. So traf er 54,5 Prozent seiner Zweier, 39 Prozent seiner Dreier- und 82,1 Prozent seiner Freiwurfversuche.

Zusammen mit TJ DiLeo, Yorman Polas Bartolo, Benjamin Lischka und Martin Breunig bildet er nun den sicherlich besten deutschen Kaderanteil, der je in Bonn gespielt hat. „Joshiko hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er auf seiner Position zu den besten Spielern Deutschlands gehört“, sagt Michael Wichterich, derzeit mit Päch und Co-Trainer Chris O'Shea auf Spielersuche bei der NBA-Summerleague, dem großen Vorspielen wechselwilliger Basketballer in Las Vegas. „Er ist jemand, der auch in entscheidenden Situationen Verantwortung übernehmen kann und wird. Er gibt unserem Team Qualität und mit ihm als fünftem Deutschen sehen wir uns im Hinblick auf die Ausländerregelung auch für den internationalen Wettbewerb in der kommenden Saison bestens aufgestellt.“

Päch und Saibou verbindet lange Vergangenheit

Ein Pluspunkt für die Baskets dürfte natürlich der neue Trainer gewesen sein. Mit Thomas Päch und dem jetzigen Bundestrainer Henrik Rödl gewann Saibou 2009 mit Berlin die U19-Meisterschaft, dann wechselte er in den Alba- Profikader. 2011 schloss sich Saibou erneut dem Trainer-Duo Rödl und Päch an und lief zwei Spielzeiten lang für TBB Trier auf. 2017 kreuzten sich Pächs und Saibous Wege dann erneut in Berlin.

„Joshiko und mich verbindet eine lange gemeinsame Vergangenheit“, sagt Päch. „Ich weiß daher zu hundert Prozent, was für einen Menschen und Spieler wir bekommen. Er ist ein großartiger Typ, bringt hohes Niveau mit und wird uns von Beginn an sehr weiterhelfen, da er bereits viele Dinge kennt, die wir in Bonn umsetzen wollen. Joshiko ist ein sehr harter Arbeiter, der sich trotz Rückschlägen stets weiterentwickelt hat. Ich bin sehr froh, ihn in Bonn begrüßen zu können.“

Saibous Lebensgefährtin ist die Weltklasse-Weitspringerin Alexandra Wester. Die deutsche Hallenmeisterin von 2009 startet für den ASV Köln. Saibou ist zudem in Köln geboren, wuchs aber in Berlin auf. Kleiner rheinischer Standortvorteil also zusätzlich für Bonn. Wie DiLeo, Polas Bartolo und Neuzugang Benjamin Lischka verfügt auch Saibou über eine Gießener Historie: Zusammen mit DiLeo und Lischka lief er in der Saison 2013/2014 für die 46ers auf, spielte von 2015 bis 2016 mit Benni Lischka seine Heimspiele in der Sporthalle Gießen-Ost aus. Auch da hatte das Netz natürlich seine Kommentare parat. Vorschlag eines Users: Umbenennung in Bonn 46ers.

Damit haben die Baskets ihre fünf Deutschen zusammen, Jarelle Reischel kehrt folglich nicht zurück nach Bonn. Der sehr vielversprechende Baskets-Kader besteht bisher aus Saibou, DiLeo, Polas Bartolo, Lischka, Breunig und dem weiterverpflichteten Montenegriner Bojan Subotic.

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