Kommentar zu den Telekom Baskets Bonn Endlich offensiv

Meinung | Bonn · Vor der Saison ist schwer zu sagen, welches Team sich in der BBL wie entwickeln wird. Unsere Redakteurin ist sicher: "Bonn hat die Kontinuität, die sonst andere hatten."

Die Telekom Baskets geben ihre Zurückhaltung auf. Endlich. Nach all den Jahren des vorsichtig taxierten Saisonziels „Playoffs“ darf man davon ausgehen, haben sie für diese ungewöhnlich deutliche Ansage auch allen Grund: Ihr Team.

Bonn startet in die Saison 2017/18 mit einem der besten Spielmacher der Liga (Josh Mayo), einem der besten Center der Liga (Julian Gamble) und dem von den BBL-Spielern gewählten besten Verteidiger der Liga (Yorman Polas Bartolo). Mit Kontinuität im Kader und mit gezielten Verstärkungen. Variabel und unberechenbar.

Zudem ist die Situation günstig. Es ist zwar schwer zu sagen, welche Mannschaft sich wie entwickeln wird, aber klar ist: Einige Playoff-Konkurrenten hatten nach der vergangenen Saison viele Abgänge zu verzeichnen und mussten einen Umbruch einleiten. Bonn hat die Kontinuität, die sonst andere hatten.

Wer Platz vier – nach einer nicht einfachen Saison mit Trainerwechsel zwei Tage vor Saisonstart und Verletzungen – nur um die Winzigkeit eines Spiels verpasst hat, im europäischen Wettbewerb bis ins Halbfinale marschiert, und sich dann im Sommer noch besser aufstellt, der darf sich forsch zu Wort melden.

Vielleicht muss er das sogar. Zum einen aufgrund der wirklich guten Voraussetzungen und zum anderen, weil diese Ansage ein Zeichen für alle im Verein und um den Verein herum ist. Nicht zuletzt ist es auch ein Signal an die Konkurrenz.

Für die Spieler ist es wichtig, dass der Verein an sie glaubt – und das artikuliert. Für das bönnsche Understatement hatten etwa die selbstbewussten US-Amerikaner seit jeher wenig Verständnis.

Die Fans wünschen sich diese Offensive schon lange, den Baskets kann sie nur guttun. Damit eine Stimmung von „Wir wollen und wir können“ selbstverständlich wird, wo allzu oft noch immer der Geist der in letzter Sekunde verlorenen Meisterschaft von 2009 in entscheidenden Situationen durch die Hallengänge kroch. Weg damit! Es ist an der Zeit.

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