Telekom Baskets Vorsicht vor Vechta

BONN · Die Bonner treten beim Tabellenletzten an. Der Hinspielsieg des Krunic-Teams fiel allerdings nur äußerst knapp aus.

Telekom Baskets: Vorsicht vor Vechta
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Bonn statt Portugal. Doug Spradley hat gewählt. Eigentlich wollte der Deutsch-Amerikaner Urlaub auf der iberischen Halbinsel machen, jetzt ist er Trainer von Rasta Vechta. Und der nächste Gegner, der dem Schlusslicht der Basketball-Bundesliga am Sonntag (15.30 Uhr) die Punkte abknöpfen will, heißt: Telekom Baskets Bonn.

„Ich bin schnell bereit für eine neue Aufgabe gewesen“, sagt Spradley, der zuletzt beim Bundesligisten Würzburg von Ex-Bundestrainer Dirk Bauermann abgelöst worden war, in einem ersten Statement des „geilsten Clubs der Welt“ – wie er sich gerne selber nennt. „Es ist eben so, dass ich lieber arbeite als herumzusitzen. So fiel es mir jetzt auch nicht schwer, meinen geplanten Portugal-Urlaub abzusagen.“

Nach 14 Niederlagen in Serie hatten sich die Vechta-Verantwortlichen unter der Woche von Aufstiegstrainer Andreas Wagner getrennt, gestern hat Spradley die Arbeit aufgenommen, begonnen sein Team kennenzulernen und auf die Baskets vorzubereiten. „Die aktuelle Tabellensituation in Vechta ist sicherlich eine große Herausforderung“, sagt er. „Ich bin bereit.“

Bereit sein. Eine der liebsten Formulierungen von Baskets-Trainer Predrag Krunic. Gegen Kataja Basket im Hinspiel des EuropeCups hatte sein Team das ganz offensichtlich verinnerlicht, den Gegner von Beginn an unter Druck gesetzt und 19 Punkte Vorsprung fürs Rückspiel herausgearbeitet. „Die neue Situation mit einem neuen Trainer bringt immer einen Impuls“, sagt Krunic im Hinblick auf die Reise nach Niedersachsen. Aber es gibt noch mehr Gründe, den Tabellenletzten – lässt man den bereits feststehenden Absteiger Hagen außer Acht – nicht zu unterschätzen.

„Der Kader hat Qualität, viele Spieler sind sehr erfahren“, sagt Krunic. Da spielen etwa die ehemaligen Hagener Larry Gordon und Niklas Geske, der Ex-Bamberger und -Oldenburger Philipp Neumann, BBL-Urgestein Derrick Allen und Devin Searcy – zuvor in Bremerhaven und unter Spradley in Würzburg aktiv. „Vechta hat einige Spiele unglücklich verloren“, gibt Krunic zudem zu bedenken. Und sollte dieser Hinweis allein nicht reichen, so sei an das Hinspiel erinnert, das die Baskets erst nach Verlängerung mit 88:83 gewannen. Sieben der elf Punkte in der Verlängerung (11:6) markierte Center Julian Gamble.

Seinerzeit noch nicht dabei: Jamarr Sanders. Vor zwei Wochen nach Bonn gekommen, sah sein Debüt gegen Alba Berlin noch recht zurückhaltend aus, gegen Kataja Basket wirkte er am Mittwoch schon deutlich weniger wie ein Neuzugang. „Meine Mannschaftskollegen und das gesamte Team haben mir auf dem und abseits des Feldes unheimlich dabei geholfen, damit ich mich wohlfühle“, sagt der Combo-Guard. „Nach meiner langen Verletzungpause endlich wieder spielen zu können, ist ein großartiges Gefühl.“

Im Baskets-Trikot ist er noch ungeschlagen. Zu Hause und auf europäischem Parkett. Nach der Papierform sollte seine Serie auch auswärts halten.

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