Telekom Baskets Vor dem Spiel in Oldenburg: Zurück zum Team-Basketball

BONN · Dass Sportler ab und an durch ein Leistungstief müssen, ist nicht ungewöhnlich und im Mannschaftssport auch nicht unbedingt ein elementares Problem. "Ein bis zwei Ausfälle kann man kompensieren", sagt Trainer Mathias Fischer. Dass alle Spieler eines Teams gleichzeitig unter ihren Verhältnissen spielen, macht die Angelegenheit schon schwieriger. Siehe: Telekom Baskets.

 Klare Ansage: 1. zusammen- und 2. an den Plan halten - so wollen die Baskets in Oldenburg zurück in die Erfolgsspur finden.

Klare Ansage: 1. zusammen- und 2. an den Plan halten - so wollen die Baskets in Oldenburg zurück in die Erfolgsspur finden.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Jedes Training, jedes Spiel bietet die Möglichkeit, sich aus diesem Tief herauszuarbeiten. Und so ist Fischer vor dem Rückrundenauftakt im Eurocup bei den EWE Baskets Oldenburg (20 Uhr, live auf KölnTV) zuversichtlich: "Wir haben eine gute Vorbereitung hinter uns", berichtete er gestern telefonisch aus dem Team-Bus auf dem Weg nach Niedersachsen. "Die Stimmung ist immer noch gut", sagte er. "Dass wir schlecht spielen, heißt ja nicht, dass wir uns nicht verstehen. Wir haben uns normal vorbereitet und dabei den Fokus auf uns selbst gelegt. Wir haben einen Plan, und an den wollen wir uns halten."

Fischer sagt das so explizit, weil genau das die Krux war in der jüngeren Vergangenheit. Seit dem Würzburg-Spiel (103:79), einem der besten, das die Zuschauer in den letzten Spielzeiten im Telekom Dome gesehen haben, war es mit der Basketball-Herrlichkeit vorbei. Wie abgeschnitten. Auch, weil die Baskets plötzlich einzeln und aus unerfindlichen Gründen vom "Game-Plan" abwichen. Jeder wollte für sich verlorene Partien noch umbiegen. Dabei war Teamplay das, was die Bonner in den erfolgreichen Spielen stark gemacht hatte. Niemand schien sich mehr daran zu erinnern.

Vier Niederlagen in Folge kassierten die Baskets zuletzt wettbewerbsübergreifend, die letzten beiden in Nanterre und in Bayreuth wären mit einer annähernd so überzeugenden Mannschaftsleistung wie beim Sieg in München oder beim Erfolg gegen Würzburg vermeidbar gewesen.

Nach einem freien Tag am Sonntag konnte und wollte Fischer seinem Team die Video-Analyse nicht ersparen. Das war nicht schön und spielerisch ein wenig "zurück in die Steinzeit": "Wir haben durch einfache Fehler in der Verteidigung mehr als 20 Punkte verschenkt", sagt Fischer. "So geht's nicht. Aber das weiß auch jeder. Glücklicherweise hat uns die Konkurrenz ja noch den Gefallen getan, uns mit ihren Ergebnissen nicht allzu sehr zu bestrafen."

Dennoch ist die Oldenburg-Partie für ihn keinesfalls nur eine Möglichkeit, vor dem schweren Bundesliga-Heimspiel gegen die aktuelle Überfliegertruppe der Fraport Skyliners wieder in die Spur zu kommen. "An Frankfurt verschwende ich noch keinen Gedanken", versichert der 44-Jährige. "Wir konzentrieren uns voll auf Oldenburg. Wenn wir gewinnen, stehen wir mit einem Bein in der nächsten Runde. Da wollen wir hin." Das wollen die Gastgeber auch. Sie haben - genau wie die Baskets - zwei Siege und drei Niederlagen auf dem europäischen Konto. "Insofern ist das schon ein "Do-or-die-Spiel", sagt Fischer - machen oder sterben, etwas weniger martialisch: gewinnen oder rausfliegen. "Wir haben gut trainiert, das müssen wir jetzt aufs Feld bringen."

Teamplay soll wieder im Vordergrund stehen, der Ball flott durch die eigenen Reihen bewegt werden. Eine Sonderaufgabe hat Andrej Mangold. Er soll Vaughn Duggins an die Kette legen, den Motor des Oldenburger Spiels. Aber es ist nicht der dynamische Duggins (12,4 Punkte pro Spiel) alleine, der das Team von Trainer Mladen Drijencic jüngst zu einer Serie aus fünf Siegen in Folge in BBL und Eurocup geführt hat. Mit Brian Qvale (14,2), Rickey Paulding (10,8) und Klemen Prepelic (10,3) punkten drei weitere Akteure im Schnitt zweistellig. Fischers Rezept: "Oldenburg wird mit reichlich Selbstvertrauen auflaufen - dem müssen wir mit intensiver Defense entgegenwirken."

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