Cheerleader im Telekom Dome Viel Stimmung bei den Deutschen Meisterschaften

Bonn · Sie schreien, schleudern sich meterweit in die Höhe und haben trotzdem ein Lächeln für Jury und Publikum übrig: Um die Deutsche Meisterschaft kämpften am Wochenende die Cheerleader in Telekom Dome. 2200 Sportler traten in neun Kategorien und drei Altersklassen gegeneinander an.

 Tanz und Akrobatik: Die "Arrows" aus Pirna auf der Bühne.

Tanz und Akrobatik: Die "Arrows" aus Pirna auf der Bühne.

Foto: Nicolas Ottersbach

Auch wenn dieses Jahr kein Bonner Team dabei war, kochte die Stimmung in der Halle. Mit Tröten und Trommeln feuerten die Zuschauer die Tänzer an. Besonders viel Jubel und Preise bekamen die Mannschaften von TSV Bayer 04 Leverkusen. "Sie sind einfach gut", sagte Nina Martin, die sich viele Cheerleader-Wettkämpfe ansieht.

Schon im März kam sie zu den Regionalmeisterschaften im Telekom Dome. Auch da dominierten die Leverkusener. Bewertet werden wie bei der Leichtathletik Schwierigkeit und Ausführung der Bewegungen und Stunts. Hinzukommt die Teamleistung. "Wenn immer nur zwei Cheerleader und nicht die anderen gut sind, gibt es weniger Punkte", so Jula Austin.

Die 35-Jährige trainiert die Deutsche Damen-Nationalmannschaft und hatte ihren Platz direkt neben der Jury. "Ich suche hier natürlich nach Talenten", sagte sie. Denn die reinen Damen-Cheerleader gibt es noch gar nicht so lange. Austin, die selbst Cheerleaderin war, baut den Kader zurzeit auf. Auf internationaler Ebene wurden die Deutschen bisher nur durch gemischte Teams vertreten.

"Cheerleading ist kein Mädchensport", findet Austin. Während in den Anfängen zu Beginn des 20. Jahrhunderts sogar nur Männer mitmachen durften, wurden es mit der Zeit immer mehr Frauen. Seit den 80ern sind die Anfeuerungstänzer auch in Deutschland beliebt. Im Heimatland USA sind heute die meisten "Squads", so heißen die Teams, gemischt.

Um die waghalsigen Wurffiguren zu machen, brauche es nicht nur leichte und gelenkige Mädchen. Sondern an der Basis vor allem starke Leute, und da seien die Männer klar im Vorteil, sagte Jula Austin. Schon lange gehe es nicht mehr nur ums Bejubeln seiner Mannschaft, Cheerleading sei mittlerweile ein eigener Sport.

Das fanden auch Alina (17) und Lena (18) von den "Salty Dutchess" aus Salzgitter: "Cheerleading ist mit Akrobatik und Tanz so vielseitig, dass es als eigener Sport gelten muss."

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