81:93-Niederlage Telekom Baskets verpassen Überraschung gegen Alba

Bonn · Die Telekom Baskets haben in der Basketball-Bundesliga die Überraschung nicht geschafft. Die Bonner verloren gegen den offensivstarken Favoriten Alba Berlin mit 81:93.

Eine feurige Aufholjagd wurde nicht belohnt: Im mit 6000 Zuschauern ausverkauften Telekom Dome lieferten sich am Sonntagabend die Telekom Baskets Bonn ein heißes Duell mit Alba Berlin. Doch die lautstarken Anfeuerungsrufe der Bonner Fans halfen beim 75. Aufeinandertreffen beider Teams nicht. Denn am Ende entschied Favorit Berlin das Duell in der Basketball-Bundesliga für sich. Die Bonner Mannschaft von Trainer Chris O’Shea unterlag mit 81:93 (18:30, 23:21, 19:14, 21:28) und muss nun in den kommenden Wochen mit aller Macht versuchen, Punkte einzuheimsen, um in den Kampf um die begehrten Play-off-Plätze ernsthaft eingreifen zu können. Bereits am Donnerstagabend gastieren die Baskets beim Überraschungsteam der Liga, Rasta Vechta.

„Alba ist großartig gestartet und hat uns 15 Minuten vor große Pro- bleme gestellt. Ich bin stolz darauf, dass mein Team in der zweiten Halbzeit alles versucht hat, das Spiel herumzureißen“, resümierte O'Shea. „Die Berliner haben viel Qualität und haben dies auch gezeigt. Wir müssen die gute Abwehrarbeit aus Hälfte zwei in den kommenden Wochen konservieren, damit wir Punkte sammeln.“

Die Albatrosse hatten einen Start nach Maß und mit Niels Giffey einen treffsicheren Distanzschützen, der den Bonnern ruckzuck drei Dreier einschenkte. Schnell führte Alba mit 13:6 (4. Minute). Der Nationalspieler war aber nicht der einzige Berliner, der unterstrich, warum der Hauptstadtclub derzeit die offensivstärkste Mannschaft der Liga hat. Immer wieder tankte sich der sprunggewaltige US-Amerikaner Luke Sikma am Korb durch. Zudem setzte Martin Hermannsson seine Mitspieler gut in Szene.

Gäste enteilten schnell

Auf der Gegenseite brandete großer Jubel auf, als Nate Linhart bei seinem Heimspieldebüt in der siebten Minute mit seiner ersten Aktion per Dreier auf 13:17 verkürzte. Die Gäste enteilten aber viel zu schnell. Nicht nur, dass die Berliner im ersten Viertel sechs erfolgreiche Dreier bei neun Versuchen versenkten. Am Korb hatten Baskets-Center Martin Breunig und seine Kollegen einen schweren Stand gegen die Berliner Centerriege. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Gäste nach dem ersten Viertel bereits mit 30:18 führten.

Die Baskets kämpften aber um jeden Zentimeter. Martin Breunig leistete sich sehenswerte Reboundduelle mit seinem Ex-Team-Kollegen Johannes Thiemann, mit dem er in der Saison 2016/2017 bei den MHP Riesen Ludwigsburg aktiv war. Auch wenn die Bonner vorne im zweiten Viertel einen schweren Stand hatten und nicht immer die beste Option herausspielen konnten, wollten sie mit aller Macht das Ruder herumreißen. Exemplarisch war eine Szene von Kämpferherz TJ DiLeo, der im Angriff einen Airball produzierte, zurücksprintete und mit einem spektakulären Block den Berliner Fastbreak vereitelte.

Hoffnung auf Wende war groß

Die Fans puschten ihr Team nach vorne. Als der überragende Josh Mayo mit seinen Punkten 14 und 15 auf 40:47 verkürzte (18.), war die Hoffnung auf eine Wende im Telekom Dome groß. Mit einer Zehn-Punkte-Hypothek (41:51) starteten die Bonner ins dritte Viertel. Da wurde es direkt laut auf den Rängen, als Bojan Subotic angeblich Luke Sikma bei einem Reboundduell am Berliner Korb gefoult habe. Der unglückliche Schiedsrichterpfiff wurde mit einem gellenden Pfeifkonzert quittiert. Da in der Folgezeit die Referees einige seltsame Offensivfouls gegen die Baskets verhängten, riss selbst Baskets-Coach Chris O’Shea die Hutschnur, als er sich wütend über diese Pfiffe beschwerte.

Mit viel Wut im Bauch bliesen die Bonner zur Aufholjagd und kauften den Berlinern in dieser Phase den Schneid ab. Als Stefan Bircevic per Dreier zum 58:60 traf (28.), war Bonn „on fire“. Alba blieb aber abgezockt und hatte Glück, dass sich das Spielgerät nach einigen Bonner Würfen dafür entschied, aus dem Berliner Korb wieder herauszuspringen. Selbst die insgesamt 29 Punkte von Josh Mayo – ein neuer BBL-Karrierebestwert für ihn – halfen nicht.

Vier Minuten vor Ende waren es wieder sieben Punkte Rückstand (70:77) für die Bonner. Und die stark besetzte Berliner Truppe hatte in der Crunchtime genug Qualität, um das Spiel für sich zu entscheiden. „Es war ein schweres Spiel für uns. Wir hatten einen glänzenden Start, aber Bonn hat sich nicht aufgegeben. Meine Mannschaft hat dann aber Charakter gezeigt“, resümierte Berlins Trainer Alejandro Garcia Reneses.

Statistik

Telekom Baskets: Nate Linhart 6/1 Dreier, Jarelle Reischel 2, Olivier Hanlan 5/1, Bojan Subotic 5/1 (6 Rebounds), Stefan Bircevic 3/1, TJ DiLeo 9/1 Martin Breunig 10, Yorman Polas Bartolo 9/1, Josh Mayo 29/6 von 6 Dreiern, James Webb III 3.

Alba Berlin: Siva 12, Giffey 13/3, Mattisseck, Schneider, Hermannsson 16/4, Ogbe 3, Giedraitis 11/3, Thiemann 11, Clifford 2, Nnoko 2, Sikma 23/2

Trefferquote (Zweier): Berlin 59% (20/34), Bonn 54% (15/28); Dreierquote: Berlin: 54% (13/24), Bonn 43% (12/28); Freiwurfquote: Berlin 82% (14/17), Bonn 71% (15/21); Rebounds: Berlin 32, Bonn 23. Assists: Berlin 25, Bonn 16 (Bester: Mayo 6 ); Ballgewinne: Berlin 8, Bonn 7; Ballverluste: Berlin 18, Bonn 17. Zuschauer: 6.000.

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