Champions League Telekom Baskets verlieren beim BC Oostende

Bonn · Die Telekom Baskets haben am Dienstagabend knapp das Champions League-Spiel gegen den BC Oostende mit 84:86 verloren. Josh Mayo scheiterte mit dem letzten Wurf aus der Distanz.

Dramatischer geht es kaum: Nach Verlängerung haben die Telekom Baskets zum Auftakt der Rückrunde in der Champions League mit 84:86 (21:17, 12:21, 22:17, 15:15, 14:16) beim BC Oostende verloren. Der tragische Held war Josh Mayo, der Bonn in der Overtime beinahe alleine im Rennen hielt, den Sieg in der Hand hatte, dann aber mit dem letzten Wurf aus der Distanz scheiterte.

Eine lausige Freiwurfquote hatte die Baskets den Sieg gekostet. Während Oostende 21 von 23 Würfen von der Linie traf, vergaben die Bonner elf von 20. Freiwurfquote 45 Prozent. Das war es, was sich das Team von Cheftrainer Predrag Krunic vorwerfen lassen musste – ansonsten hatten die Baskets ordentlich gespielt, wenn auch nicht so gut wie am Sonntag beim Sieg gegen Oldenburg.

Damit bleiben die Bonner Letzter der Gruppe D, haben aber aufgrund der Konstellation, in der alle Teams dicht beieinanderliegen, immer noch Chancen aufs Weiterkommen.

Krunic schenkte der Startformation der erfolgreichen Oldenburg-Partie das Vertrauen: Mayo, TJ DiLeo, Yorman Polas Bartolo, Nemanja Djurisic und Julian Gamble überrollten die Belgier zu Beginn der Partie geradezu. Aus dem Hinspiel (66:74) trugen die Bonner eine Acht-Punkte-Hypothek mit sich, man sah, dass sie beim belgischen Meister nicht nur gewinnen, sondern sich auch den direkten Vergleich sichern wollten, der in der engen Gruppe D vermutlich noch sehr wichtig werden dürfte.

Als Mayo per Dreier die ersten Punkte der Partie auf die Anzeigetafel brachte, waren die mitgereisten Bonner Fans in der spärlich besetzten Halle deutlich zu hören. Sie sollten noch mehr Anlass zur Freude bekommen – zunächst. Die Baskets knüpften an ihre starke Defensivleistung aus dem 90:68-Sieg gegen Oldenburg an und hatten auch das Selbstbewusstsein mit über die Grenze genommen.

Als Mayo in der fünften Minute den Ball klaute und zum 15:4 in den Korb der Hausherren legte, hatte deren Trainer Dario Gjergja genug gesehen und bat zur Auszeit. Mit Erfolg: Gegen die Bonner Bank holten die nun offensichtlich aufgeweckten Belgier Punkt um Punkt auf, zum Viertelende war der Vorsprung auf vier Zähler zusammengeschmolzen (17:21).

Es wurde noch schlimmer: Der zunächst blasse Oostende-Spielmacher Djordjevic fand mit seiner ausgebufften Spielweise Freude an der mitunter einseitigen Spielleitung der Schiedsrichter und brachte die Baskets aus dem Konzept. Zudem eroberten die Hausherren bis zur Halbzeit recht deutlich die Reboundhoheit – und damit die 38:33-Führung zur Pause. Immerhin verhinderten die Bonner in der letzten Defensivsequenz vor dem Gang in die Kabine einen noch höheren Rückstand.

Die Pause tat den Baskets gut, mit einem kleinen 6:0-Lauf eroberten sie die Führung zurück (39:38), Mayo traf an der Freiwurflinie und aus der Distanz und bekam dort nun nach zahlreichen Fahrkarten seiner Kollegen endlich Unterstützung: Mit drei Dreiern in Folge zeichnete Konstantin Klein für den ausgeglichenen Start in den Schlussdurchgang (55:55) verantwortlich. Es zeichnete sich ab, dass diese Partie nicht ohne Spannung entschieden werden würde. Jetzt war es Malcolm Hill, der aufmerksam den Ball klaute und zur 59:57-Führung in den Korb legte. TJ DiLeo stellte die Hausherren mehrfach mit seinem Zug zum Korb vor Probleme. Allerdings waren die Belgier um keine Antwort verlegen, und so kam es zum Showdown. Der Bonner Freiwurfquote konsequent folgend, vergab Djurisic beide Versuche von der Linie, und besorgte dann von ganz weit draußen die 70:68-Führung für die Baskets. Tonye Jekiri glich aus, Bonn hatte den letzten Angriff, doch der Versuch von Djurisic fiel nicht in den Korb. Verlängerung.

Hier trumpfte der kleine Spielmacher Mayo auf und machte alleine und mit gewaltigem Selbstverständnis zehn der 14 Bonner Punkte. Nur der letzte Wurf verweigerte ihm den siegbringenden Abschluss, den er für seine Leistung verdient gehabt hätte.

Telekom Baskets: Zubcic 8 Punkte, Klein 9/3 Dreier, Djurisic 4/1, Gamble 6, DiLeo 13/1, Breunig 2, Polas Bartolo 8/2, Mayo 28/6, Hill 6.

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