Spiel gegen die Eisbären Bremerhaven Telekom Baskets können Pokal-Ticket lösen

BONN · Die Telekom Baskets wollen sich gegen Bremerhaven für den Pokal qualifizieren. Baskets-Sportmanager Michael Wichterich warnt jedoch vor dem Tabellenvorletzten.

 Auch Josh Mayo (rechts, hier gegen Gießen) hatte in Nymburk nicht seinen besten Tag. Wollen die Baskets um den Pokal (Foto unten) spielen, muss auch von ihm mehr kommen. FOTO: JÖRN WOLTER

Auch Josh Mayo (rechts, hier gegen Gießen) hatte in Nymburk nicht seinen besten Tag. Wollen die Baskets um den Pokal (Foto unten) spielen, muss auch von ihm mehr kommen. FOTO: JÖRN WOLTER

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Immer, wirklich immer, sagt Predrag Krunic: „Wir müssen bereit sein.“ Das ist sein Credo. Man sollte meinen, seine Spieler hätten es lange verinnerlicht. Nun gibt es für dieses „Bereitsein“ ebenso wenig einen Schalter, wie der Basketballer eine Maschine ist. Und so wirkte es zu Beginn der Champions-League-Partie der Telekom Baskets bei CEZ Nymburk, als fragte das Team den Trainer noch: „Bereit sein? Gilt das ab sofort, also unverzüglich?“ Der tschechische Meister war im Spiel, die Bonner bekamen keinen rechten Zugriff mehr, verloren die Partie 98:106 und das Ziel K.o.-Runde aus den Augen.

Nun ist nach dem wichtigen Spiel in diesem Fall vor dem wichtigen Spiel: Gegen die Eisbären Bremerhaven können die Bonner am Donnerstagabend (19 Uhr, Telekom Dome) als letztes Team ein Ticket für die Pokal-Qualifikation ergattern. Viel Zeit zurückzublicken bleibt da nicht, Krunic kann sich kurz fassen: Alles muss ein bisschen besser werden, die Defensive deutlich besser.

„Wir sind kein Team, das nach so einem Spiel lachend beim Abendessen zusammensitzt“, sagt Baskets-Sportmanager Michael Wichterich. „Die Spieler wissen, dass sie eine Chance liegen gelassen haben. Das war ein gebrauchter Tag. Das kann passieren, sollte es aber nicht. Schon gar nicht in so einer Partie.“ Er gibt allerdings auch zu bedenken: „Man muss fairerweise sagen, dass Nymburk sehr gut und extrem schnell ist. Und dazu noch schmerzfrei in der Wurfauswahl. Wenn diese Würfe dann alle fallen, kann man dagegen schlecht aussehen. Nichtsdestotrotz hätten wir deutlich besser verteidigen müssen.“

Das wird auch gegen Bremerhaven wichtig sein. Die Eisbären kommen im Schafspelz. „Sie sind deutlich besser, als die Tabelle es vorgibt“, sagt Wichterich über den Tabellenvorletzten, der die ständigen Gefahrenherde Jordan Hulls und Johnny Berhanemeskel mitbringt und dazu Center Geoffrey Groselle, der Julian Gamble schon in der vergangenen Saison noch im Braunschweiger Trikot reichlich Arbeit bescherte. „Die Bremerhavener sind ein für die Defensive anstrengender Gegner“, urteilt der Baskets-Manager.

Spielmacher Hulls stach in der letzten BBL-Partie gegen Erfurt mit 23 Punkten und fünf Dreiern bei sieben Versuchen deutlich mehr heraus als sein Bonner Gegenüber Josh Mayo beim 81:76-Sieg in Frankfurt. Da fügte sich der Point Guard in eine geschlossen gute Mannschaftsleistung ein – und in Nymburk in eine geschlossen weniger gute.

Als der kleine Bonner Spielmacher in der 15. Spielminute seine Fouls Nummer drei und vier klassierte, war das für die Baskets der taktische GAU. In der Defense musste Mayo nun mit Vorsicht zu Werke gehen, was seinem passstarken Pendant Eugene Lawrence (13 Assists) nur in die Karten spielte. Zudem fehlte auch der am Sonntag in Frankfurt starke Ron Curry, den Krunic aufgrund der Ausländerregelung in der Champions League aussetzen ließ. Da kam eines zum anderen. Im Grunde erstaunlich, dass die Niederlage noch verhältnismäßig knapp ausfiel.

Da gerade einmal 46 Stunden zwischen den beiden wichtigen Spielen liegen – inklusive Rückreise aus Tschechien – empfiehlt Wichterich, schnell einen Haken an die Partie zu machen. „Natürlich hat Predrag die Fehler angesprochen, aber es ist wichtig, jetzt nach vorn zu blicken. Nicht jeder mag den Pokal, das weiß ich, aber für uns kommt dem Spiel große Bedeutung zu.“ Wenn der Manager die Psyche seiner Mannschaft richtig einschätzt, dann will sie unbedingt den Einzug ins Top4 in Ulm schaffen: „So eine Leistung wie in Nymburk ist den Jungs nicht egal. Die wollen die Dinge besser machen. Und das werden sie gegen Bremerhaven auch tun.“

Schaffen es die Baskets also in die Pokal-Qualifikation, treffen sie zu Hause auf Medi Bayreuth. Das Viertelfinale gegen die Franken fände am Sonntag, 21. Januar, um 17.30 Uhr im Telekom Dome statt. Die für diesen Tag ursprünglich angesetzte Bundesligapartie gegen Tübingen würde dann neu terminiert.

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