Verlieren verboten Telekom Baskets brauchen Sieg gegen Zielona Gora

BONN · Die Bonner Bundesliga-Basketballer brauchen im Heimspiel der Champions League gegen Zielona Gora einen Sieg, um ihre Chancen aufs Weiterkommen zu wahren. Die Chancen dafür stehen besser als noch beim Hinspiel.

 Gute Erinnerungen hat Malcolm Hill (mit Ball, hier gegen den Mitteldeutschen BC) an das Hinspiel bei Zielona Gora, als er mit 28 Punkten der überragende Schütze war.

Gute Erinnerungen hat Malcolm Hill (mit Ball, hier gegen den Mitteldeutschen BC) an das Hinspiel bei Zielona Gora, als er mit 28 Punkten der überragende Schütze war.

Foto: Jörn Wolter

Der Blick auf die Tabelle in der Champions League macht die Telekom Baskets Bonn nicht gerade euphorisch. In der Gruppe D ziert der Basketball-Bundesligist nach acht Spieltagen den letzten Tabellenplatz. Abgeschlagen, möchte man meinen, doch das wäre übertrieben. Denn zu Platz vier, der reichen würde, um die nächste Runde zu erreichen, fehlen der Mannschaft von Trainer Predrag Krunic nur zwei Siege.

Die kann man in der sehr ausgeglichenen Gruppe noch aufholen. Die vielen knappen Niederlagen, denkt man nur an die mit dem letzten Wurf verlorenen Spiele gegen CEZ Nymburk, Besiktas Istanbul und BC Oostende, machen den Bonnern Hoffnung, die Wende aus eigener Kraft und mit etwas mehr Glück noch schaffen zu können.

Und sollte der Zug in die nächste Runde dann doch ohne Bonn abfahren, lohnt es sich, um den Trostpreis zu kämpfen: der Abstieg in die K.o.-Runde des Fiba Europe Cups. Dazu müssen die Baskets mindestens Gruppensechster werden.

Erfolg in Göttingen bestärkt Optimismus

So oder so müssen Krunic und seine Profis die Weichen am Dienstagabend im Telekom Dome stellen, wenn sich um 20 Uhr mit Stelmet Zielona Gora der polnische Serienmeister der vergangenen drei Jahre vorstellt. Ein Sieg würde dem fünfmaligen Vizemeister für den weiteren Verlauf der Rückrunde alle Chancen lassen, bei einer Niederlage gegen den punktgleichen Tabellennachbarn sähe es dagegen sehr düster aus. Doch Krunic ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft noch etwas bewegen kann in der Gruppe.

Nicht zuletzt der 91:65-Erfolg am vergangenen Bundesligaspieltag in Göttingen bestärkt ihn in diesem Optimismus. „Wir sind als Mannschaft stärker zusammengewachsen. Wir hatten ein schwierige Phase zu überstehen, doch in den vergangenen Spielen haben wir gezeigt, dass wir guten Teambasketball spielen können“, stellt der 50-Jährige fest, wobei sich Neuzugang Tomislav Zubcic erstaunlich schnell in die Mannschaft integriert hat. Nach Krunics Urteil war die Leistung in Göttingen oder auch die beim 90:68-Heimsieg gegen Oldenburg offensiv und defensiv schon sehr nahe an seiner Idealvorstellung. Krunic: „Aber es geht noch besser. Wir dürfen uns darauf nicht ausruhen.“

Die Ausgangsposition für das Rückspiel gegen Zielona Gora ist also eine deutlich bessere als vor dem Hinspiel im Oktober. „Da mussten wir ohne unsere Point Guards Josh Mayo und Konstantin Klein auskommen und bestritten das dritte Spiel in fünf Tagen. Wir haben gekämpft, aber wir waren auch nicht frisch genug“, blickte Krunic zurück.

Defensive Vollbeschäftigung für die Baskets

Diesmal soll der polnische Champion mit einer funktionierenden Zehnerrotation geschlagen werden. Der Bonner Coach erwartet allerdings einen sehr starken Gegner, der seinerseits die letzte Chance wahrnehmen will, sein europäisches Engagement über die Gruppenphase hinaus zu verlängern. „Zielona ist auf jeder Position doppelt gut besetzt“, weiß Krunic. Einige polnische Nationalspieler, drei US-Amerikaner – einer davon mit polnischem Pass –, ein Serbe, ein Montenegriner und inzwischen auch ein nachverpflichteter Litauer bringen individuelle Qualität ins Team von Trainer Artur Gronek.

Defensiv kommt jedenfalls Vollbeschäftigung auf die Baskets zu. Die wichtigsten Baustellen laut Krunic: Die Point Guards Lukasz Koszarek und James Florence kontrollieren, in Korbnähe den Ex-Münchner Boris Savovic und den bulligen Center Vladimir Dragicevic – Goras Topscorer mit im Schnitt 16,3 Punkten – in Schach halten und verhindern, dass die Polen an der Dreierlinie heiß laufen. Das war schon im Hinspiel ein großes Problem, und mit dem nachverpflichteten Martynas Gecevicius ist noch ein weiterer guter Distanzschütze (46 Prozent Trefferquote) dazugekommen.

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