66:85 Niederlage Baskets Bonn spielen gegen Crailsheim Merlins wie ein Abstiegskandidat

Crailsheim · Die Telekom Baskets Bonn haben am Samstagabend ihr Bundesligaspiel gegen die Crailsheim Merlins mit 66:85 verloren.

 Die Spieler der Baskets können mit ihrer Leistung gegen den Aufsteiger aus Crailsheim nicht zufrieden sein. (Archivbild)

Die Spieler der Baskets können mit ihrer Leistung gegen den Aufsteiger aus Crailsheim nicht zufrieden sein. (Archivbild)

Foto: Jörn Wolter

Chancenlos im Hinspiel, chancenlos im Rückspiel: Die Crailsheim Merlins haben die Telekom Baskets zum zweiten Mal in dieser Saison gewogen und für zu leicht befunden. Nach einer katastrophalen Leistung in der Offensive, die im Laufe der Partie auch die Defensive ansteckte, musste sich die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Päch beim Überraschungsteam dieser Spielzeit nach dem 82:114 im Hinspiel auch zum Rückrundenstart mit 66:85 (15:26, 17:18, 34:41, 13:22) geschlagen geben. Für den Bonner Coach dürfte die Luft damit langsam dünner werden, denn Bonn präsentierte sich, wie es die Tabelle bestätigt: als Abstiegskandidat.

Da war nichts mehr von alledem, was die Baskets unter der Woche mit einem Sieg gegen JDA Dijon ins Achtelfinale der Champions League gebracht hatte. „Nach dem guten Spiel gegen Dijon hatten wir uns viel vorgenommen“, sagte Benjamin Lischka nach der Partie in der Arena Hohenlohe, „aber wir bekommen es nicht 40 Minuten aufs Feld. Wir machen blöde Fehler und spielen schlechte Eins-gegen-eins-Verteidigung. Unter der Woche läuft es, am Wochenende stottert der Motor – warum das so ist, fragen wir uns jetzt schon eine halbe Saison.“

Im Grunde war „viel vorgenommen“ schon nach dem ersten Viertel erledigt. Während die Bonner im Vorwärtsgang kaum ein Bein auf die Erde bekamen, agierten die Hausherren mit dem Selbstbewusstsein einer Mannschaft, deren Zahlen eine gute Dreierstatistik und einen erfolgsbelegenden Tabellenplatz präsentieren. Noch vor der Partie hatte Päch gesagt: „Ihnen die Dreier komplett wegzunehmen, ist fast unmöglich.“ Recht hatte er. Die Bonner Offense war streckenweise grauenhaft anzusehen, während es bei der Merlins ganz geschmeidig lief. Und so stand es schon nach dem ersten Viertel 15:26 aus Bonner Sicht.

Als Problem erwies sich im Nachhinein, dass Bojan Subotic derjenige war, der aufgrund der Ausländerregelung in der BBL draußen blieb, nachdem es zuletzt mehrfach Trey McKinney-Jones getroffen hatte. Subotic hatte sich im Abschlusstraining leicht verletzt, seine Stabilität, sein Einsatz und nicht zuletzt sein Basketball-IQ wurden schmerzlich vermisst.

Zur Halbzeit sahen die Statistiken beider Teams erstaunlicherweise noch ähnlich aus – abgesehen von den Assists (15:6 für Crailsheim) und den Ballverlusten. Bonn hatte acht Mal den Ball verdaddelt, und was auch immer Päch gesagt oder sein Team sich in der Halbzeit vorgenommen hatte; es ging so weiter wie vor dem Seitenwechsel. Vier Ballverluste in den ersten vier Minuten der zweiten Hälfte, reihenweise überschaubar schlaue Defensivaktionen – Crailsheim war schnell auf 20 Punkte weg (58:38, 24.).

Und auch, wenn Basketball immer wieder seinem Ruf als Spiel der Läufe gerecht wird. Hier war nichts zu holen. Die meisten Baskets wirkten zwar nicht, als wollten sie sich nicht aufbäumen - aber sie konnten nicht. Das sah nie nach Aufholjagd aus, sondern immer nach Tabellenkeller. Finster.

Telekom Baskets: Saibou 3 Punkte/1 Dreier, McKinney-Jones 2, Lawrence 4, Frazier 14/2, Breunig 12, Polas Bartolo 9, Lischka 7, Brown 4, Simons 3/1, Zimmermann 8.

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