85:84-Erfolg gegen München Baskets werfen überraschend Bayern aus dem Pokal

Bonn/München · Große Überraschung im Pokal-Achtelfinale: Nach der historischen Niederlage am Wochenende gegen Crailsheim haben sich die Telekom Baskets am Montagabend nach dramatischer Schlussphase gegen Meister Bayern München durchgesetzt.

 Im Gegensatz zum vergangenen Spiel können die Telekom Baskets Bonn am Montag triumphieren.

Im Gegensatz zum vergangenen Spiel können die Telekom Baskets Bonn am Montag triumphieren.

Foto: Jörn Wolter

Die große Überraschung im Achtelfinale des BBL-Pokals ist perfekt: Nur zwei Tage nach dem 82:114-Heimdebakel des Basketballbundesligisten Telekom Baskets Bonn gegen Crailsheim schmiss die Mannschaft am Montagabend den amtierenden Deutschen Meister FC Bayern München aus dem Pokalwettbewerb. Die Telekom Baskets siegten gegen das bajuwarische Starensemble mit 85:84 (21:22, 32:18, 10:24, 22:20 ) und stehen nun in der nächsten Runde gegen Oldenburg.

Es war eine verrückte Schlussphase. 55 Sekunden vor dem Ende stand es 81:81, bevor Maodo Lo eiskalt per Dreier das 84:81 für München besorgte. Zehn Sekunden vor dem Ende wurde Martin Breunig bei seinem Dreierversuch gefoult und erhielt drei Freiwürfe. Er verwandelte zwei Freiwürfe und setzte das Leder beim dritten Versuch an den Ring. Beim Rebound tanzte das Leder durch viele Hände und landete plötzlich wieder bei Breunig, der aus kurzer Distanz einnetzte und für kollektiven Bonner Jubel sorgte.

Bei der bitteren 82:114-Heimniederlage am vergangenen Samstag hatten die Bonner gegen die Merlins Crailsheim das erste Viertel sang- und klanglos mit 19:34 abgegeben. In München agierten die Bonner wie verwandelt. Immer wieder spielten die Baskets mutig über die Centerposition und bewiesen auch von außen Präzision. Als Joshi Saibou in der achten Minute per Dreier traf, führte Bonn mit 18:17.

Zehn Bonner Punkte in drei Minuten veranlassten Münchens Trainer Dejan Radonjić im zweiten Viertel zu einer Auszeit. Doch den guten Rhythmus der Telekom Baskets konnten die Bayern zunächst nicht stoppen. Die Baskets spielten hoch konzentriert, zwangen die Münchner immer wieder zu Ballverlusten. Für München war es das dritte Spiel in fünf Tagen und sie wirkten etwas müde. Mit vereinten Kräften versuchte man, Münchens 2,11 Meter großen Center Greg Monroe zu stoppen. Das gelang teilweise. Und die Bayern produzierten aufgrund der starken defensiven Leistung der Gäste zwölf Ballverluste.

Die Bayern-Fans in der Audi Arena wollten es kaum glauben, dass Benjamin Lischka 36 Sekunden vor der Halbzeitsirene das 50:40 für Bonn erzielte und Ben Simons in der Schlusssekunde per Dreier sogar auf 53:40 erhöhte. Wie großartig in der ersten Hälfte der Bonner Teambasketball funktionierte, unterstrich auch, dass zehn Bonner Spieler bis dahin recht ausgeglichen punkteten, 10 Steals schafften, 14 Assists verbuchten und sieben von 12 Dreiern trafen.

München kam aber wütend aus der Kabine und der Bundesligameister von 2018 und 2019 eröffnete sofort eine Aufholjagd. Als Danilo Barthel aus acht Metern ein Dreier gelang und München zum 55:59 nachlegte, nahm Bonner Coach Thomas Päch eine Auszeit. Ihm war klar, dass der Favorit nach der Pause zulegen würde. Er spornte seine Spieler im dritten Viertel an, wieder für rot-weiße Ballverluste zu sorgen und nicht in Panik zu verfallen. Doch München legte weiter zu, während sich die Baskets viele kleine Fehler leisteten.

Bayerns Danilo Barthel war in dieser Phase kaum zu stoppen und hatte großen Anteil, dass der Favorit eine 24:10-Viertel hinlegte und die Bonner vor dem letzten Viertel mit 63:64 hinten lagen. Die Baskets steckten die bayerische Aufholjagd im letzten Viertel gut weg, blieben fokussiert und hatten mit Center Martin Breunig am Ende ihren Siegesgarant.

Telekom Baskets Bonn: Saibou (14 Punkte/2 Dreier), McKinney-Jones (8/1) Subotic (12/2), Lischka (6), Frazier (10), DiLeo (2), Breunig (14), Polas Bartolo (5), Simons (8/2). Zimmerman (6).

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