Viertelfinale gegen Oldenburg Telekom Baskets Bonn scheiden im Kampf um den Pokal aus

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn verlieren im Pokal-Viertelfinale 81:88 gegen den ewigen Rivalen, die EWE Baskets Oldenburg. Bis zur Pause hielten die Bonner ordentlich dagegen, ließen dann aber abreißen. Alle Versuche, die Lücke noch einmal zu schließen, wehrten die Niedersachsen ab.

 Die Telekom Baskets Bonn haben gegen die EWE Baskets Oldenburg verloren.

Die Telekom Baskets Bonn haben gegen die EWE Baskets Oldenburg verloren.

Foto: Jörn Wolter

Als Max Rendschmidt Ulm aus der Lostrommel zog, waren die Spieler der Telekom Baskets schon in ihrer Kabine. Wie so oft in der Vergangenheit hatten die Bonner gegen die EWE Baskets Oldenburg den Kürzeren gezogen. Der Bonner Kanu-Olympiasieger war als Losfee im Telekom Dome angetreten und bedauerte, dass sein Heimatverein den Weg in die Trommel nicht gefunden hatte. „Ich hätte Bonn gerne ein attraktives Spiel beschert“, sagte er nach der Partie auf dem Parkett.

Doch nach dem furiosen Auftritt im Achtelfinale des BBL-Pokals, als die Bonner Basketballer den FC Bayern in München aus dem Wettbewerb warfen, ist der Wettbewerb für die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Päch beendet. Bis zur Pause hielten die Baskets ordentlich dagegen, ließen dann aber abreißen. Alle Versuche, die Lücke noch einmal zu schließen, wehrten die Niedersachsen ab und zogen mit einem 88:81 (16:12, 20:22, 23:13, 29:34)-Erfolg verdient ins Halbfinale bei ratiopharm Ulm ein. Im zweiten Halbfinale erwartet Brose Bamberg die Mannschaft von Alba Berlin.

„Wir haben es gerade im ersten Viertel nicht geschafft, aus guten Chancen Punkte zu machen“, sagte Päch. „Es war ein sehr intensives Spiel. Mit der Einstellung und der Leistung meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Wir haben versucht, unsere Sachen zu machen, aber Oldenburg hat vor allem im Rebound  sehr gut gearbeitet.“

Telekom Baskets gegen EWE Baskets Oldenburg
41 Bilder

Telekom Baskets gegen EWE Baskets Oldenburg

41 Bilder

Die Startphase war geprägt von der Nervosität, die zu K.o.-Spielen beinahe gehört wie die Tatsache, dass der Wettbewerb für einen der Kontrahenten zu Ende geht. Karsten Tadda, der Oldenburger für die defensiven Spezialaufgaben, stand Ben Simons von Beginn an auf den Füßen. Dennoch traf der Bonner Scharfschütze zwei frühe Dreier und brachte die Bonner Wurfquoten auf einen guten Weg. Es waren sechs Minuten gespielt, da stand auf Oldenburger Seite des Zählbretts nur ein aus einem Tadda-Freiwurf resultierender Punkt zu Buche (7:1).

Oldenburg kam heran. Auch weil die 4600 Zuschauer im Telekom Dome ein stetes Baskets-Problem dieser Saison sahen: zu viele „unforced Errors“ im Abschluss – zu viele einfach vergebene Punkte. Aber auch die Gäste agierten nicht fehlerlos. Als TJ DiLeo einen Pass übers ganze Feld auf Martin Breunig warf und dieser zum 12:9 abschloss (8.), nahm Oldenburg eine Auszeit, in der Päch alle fünf Spieler austauschte. Eine Maßnahme, die Oldenburg zu Oberwasser verhalf, weil die Mannschaft von Trainer Maden Drijencic die jetzt fehlende Struktur im Bonner Spiel konsequent zu Punkten nutzte und so aus einem 9:12-Rückstand vor der Auszeit zu einer 16:12-Führung nach dem ersten Viertel machte. Päch ließ Joshiko Saibou, Branden Frazier, Kilian Binapfl, Trey McKinney Jones und Stephen Zimmerman auf dem Feld, und die fünf schwammen sich im Oldenburger Oberwasser frei und hielten die Partie eng.

Zur Pause hatten die Gäste stattliche 13 Rebounds mehr gesammelt als die Baskets (14:27) – dafür waren nur zwei Punkte Rückstand beim Seitenwechsel ein recht gutes Ergebnis (44:36).

Weniger erfreulich begann Durchgang zwei aus Bonner Sicht. Martin Breunig und die Unparteiischen rückten in den Mittelpunkt des Geschehens. Zunächst blieb ein Eingreifen der Schiedsrichter aus, als Breunig hart angegangen wurde. Auf der Gegenseite kassierte er dann den Pfiff, regte sich auf – und bekam noch ein technisches Foul obendrauf. Das waren die Fouls drei und vier für den Center – nicht unbedingt verbesserte Aussichten für den Rest der Partie.

Schwethelm machte die Führung aus der Distanz zweistellig (54:55, 28.). Ein Wirkungstreffer. Die Baskets waren jetzt komplett von der Rolle. Erst ein Fastbreak von McKinney Jones mit dem Buzzer zum Viertelende war ein kleiner Lichtblick. Weil er sich trotz Fouls durchsetzte, erhielt er einen zusätzlichen Freiwurf und verkürzte auf 47:59. Zwischenstand beim Rebound: 20:40. Ein gewaltiger Bonner Nachteil. Dass Breunig lange auf der Bank saß, weil er sich nur noch ein Foul leisten konnte, war nicht gerade hilfreich. Und wenn er spielte, konnte er gegen Rasid Mahalbasic nur mit dosierter Defense zu Werke gehen.

Die Baskets hatten Oldenburg zu weit davonziehen lassen. Der zweistellige Vorsprung ließ die Gäste einen souveränen Ball spielen. Noch dazu quittierten die Schiedsrichter allzu heftiges Gemecker nach einem diskutablen Foulpfiff gegen DiLeo mit einem weiteren technischen Foul gegen die Bonner Bank. Der Bonner Rückstand wuchs, und es wirkte nicht so, als könnten die Baskets noch ein Mittel finden gegen ein Team, das offensichtlich in der Lage war, seinen Vorsprung zu verwalten.

Die Baskets waren aber weit davon entfernt, die Köpfe hängen zu lassen. Sie kämpften und suchten weiter nach dem Mittel zum Erfolg. Und sie kamen gegen müde wirkende Gäste, die in der Defense viel Kraft gelassen hatten, tatsächlich noch einmal heran: Als Ben Simons mit seinem vierten Dreier auf 81:86 verkürzte, waren nur noch Sekunden auf der Uhr und Oldenburg rettete sich ins Ziel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort